Erkrath: Rhenania macht das Rennen

Sportkonzept: Die Anlage Grünstraße soll erweitert werden. Am Kemperdick wird nicht investiert.

Erkrath. "Sport ist wichtig für Erkrath - es gibt ja sonst kaum Freizeitangebote hier", sagt Fußballfreund und Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen, Reinhard Knitsch. Auch SPD-Mann Detlef Ehlert ist sicher: "Mit der Fußball-WM ist ein weiterer Ansturm auf die Erkrather Sportvereine zu erwarten."

Trotzdem wird es wohl kein Sportstättenkonzept für Erkrath geben. "So, wie es geplant war, wollen wir es nicht mehr haben", stellt Ehlert fest. Geplant war es ursprünglich als eine Untersuchung der bestehenden Sportstätten, deren Zustand und Auslastung sowie des bestehenden Bedarfs, der Bevölkerungszahlen und Altersgruppen. Unter anderem sollte auch ein möglicher Ersatz für den Sportplatz Kemperdick Thema sein. Kostenpunkt für das Konzept: 50000 bis 60000Euro.

Am Mittwochabend war André Zierul, seit 19 Jahren bei der Stadt Monheim im Bereich Sport tätig, zu Gast in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport. "Ich habe im Laufe der Jahre vier Sportstättenkonzepte aufgestellt", so der Monheimer. Dabei sei nicht immer alles glatt gelaufen - Erfahrungen, aus denen Erkrath lernen solle.

So müsse nicht nur der demografische Wandel bedacht werden, sondern auch ein möglicher Handlungsdruck, der etwa durch ein einsturzgefährdetes Sporthallendach entstehen könnte. "Der finanzielle Spielraum ist maßgeblich entscheidend für den Stellenwert, den der Bereich Sport in einer Stadt einnehmen kann."

Mit Blick auf Erkraths Haushaltslage erscheint da eine Summe von mindestens 50000 Euro furchteinflößend hoch. "Bei uns ist auch mit weniger Aufwand festzustellen, dass beim Thema Sport mehr Bedarf da ist. Die Verwaltung hätte eine ganze Reihe von Daten aufbereiten müssen. Für uns hat das Thema Sportstättenkonzept keinen Nährboden mehr", sagt Detlef Ehlert. Stattdessen soll es als einer von vielen Unterpunkten im Stadtentwicklungskonzept aufgehen, erklärt Kämmerer Heribert Schiefer.

"Die Verwaltung hat den Auftrag, Möglichkeiten für einen weiteren Standort für den SCRhenania, zusätzlich zum Sportplatz an der Grünstraße, zu prüfen", sagt Schiefer. Vom Sportplatz Kemperdick müsse man sich langfristig verabschieden. Noch scheint es jedoch nicht soweit zu sein: "Wir können wohl weiter über Kemperdick verfügen.

Es wird erwogen, den Vertrag zu verlängern", erklärt Detlef Ehlert. Der Pachtvertrag für den Naturrasenplatz an der Max-Planck-Straße 99 läuft 2012 aus. Wird der Vertrag nicht in diesem Jahr gekündigt, verlängert er sich um drei Jahre - genau hierfür hat sich die Stadtverwaltung ausgesprochen.