Erkrath: Verwaltung befürchtet ab 1. Januar ein gelbes Müllchaos

Zum 31. Dezember läuft der Vertrag mit Schönmackers über die Leerung der Gelben Tonnen aus. Der Nachfolger ist neu in Erkrath.

Erkrath. Eine Silvesternacht ist gefühlt ganz schön lang. Wer mit Freunden privat feiert, hat zumindest jede Menge Zeit, um Chips aus Tüten zu picken, Schokolade aus Bonbonnieren zu klauben und Sektflaschen vom störenden Plastikverschluss zu befreien. Die Hinterlassenschaften solch fröhlichen Feierns sind allesamt ein Fall für die Gelbe Tonne, wenn sie denn Grünen Punkt haben.

Die Erfahrung mit diesem Sammelgefäß könnte ab 1. Januar 2008 ähnlich ernüchternd sein wie der Blick auf die Augenringe. Dieses Szenario zeichnet zumindest Gerritje Dornau. Die Leiterin der Kämmerei spricht von möglichen Problemen bei der Umstellung des Entsorgers.

Was ist passiert? Ein Stück freie Marktwirtschaft hat sich ereignet: Das Duale System Deutschland - kurz DSD - hat die Abfuhr für Teile des Kreises Mettmann neu ausgeschrieben. Der Zuschlag ging nicht wieder an Remondis, sondern an die Firma Alba in Berlin. "Zunächst hatten wir Probleme, mit Alba überhaupt in Kontakt zu treten", so Dornau. Es habe dann zwar ein Gespräch gegeben - "viel ist dabei aber nicht rumgekommen". Sie wisse eigentlich auch nur, dass der Vertrag mit Remondis zum 31. Dezember ausläuft und ab Neujahr Alba zuständig ist. "Sie haben versprochen, bis dahin Tonnen und Autos angeschafft zu haben. Außerdem wollen sie eine Zweigstelle in Hilden eröffnen", so Dornau.

Aussagen, die Susanne Jagenburg, Unternehmenssprecherin bei Alba, bestätigt. "Wir gewährleisten, dass die Gefäße rechtzeitig beim Bürger sind." Ab Dezember soll mit der Auslieferung der neuen Tonnen - grauer Kunststoffkörper mit gelbem Deckel - begonnen werden.

Parallel dazu muss die Firma Schönmackers, die im Auftrag von Remondis in Erkrath für die Leerung der Gelben Tonnen zuständig ist, ihre Behälter einsammeln. Es hat zwar Verhandlungen darüber gegeben, dass Alba die bisherigen Tonnen übernimmt - sie sind jedoch gescheitert.

Schönmackers plant daher, die insgesamt 7000 Tonnen und 800 Container im Anschluss an die letzte Leerung direkt auf ein Fahrzeug zu stellen, dass hinter dem Müllwagen herfährt. "Anders geht das nicht. Wir können nicht bis zum letzten Tag warten", so Joachim Backhaus, Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmens, das seit 1993 in Erkrath den Verpackungsmüll eingesammelt hat. Im Bezirk 2 geht es allerdings nicht anders. Da wird 2007 letztmalig am 31. Dezember geleert.

"Ein Tonnenchaos ist sehr gut möglich", bewertet Dornau die Tatsache, dass vor manchen Häusern zwei Tonnen stehen könnten, während vor anderen die alte bereits abgeholt, die neue aber noch nicht angeliefert worden ist.

Besser wird die Sache auch nicht dadurch, dass die Stadtverwaltung ab 1. Januar nicht mehr Ansprechpartner für den gelben Müll ist. "Wenn es Probleme mit der Leerung gibt, läuft das über Alba", so Dornau. Alba-Sprecherin Jagenburg betont, dass rechtzeitig eine Info-Hotline eingerichtet werde. "Außerdem informieren wir die Haushalte vor dem Wechsel." Wie, stehe allerdings noch nicht fest.

Ganz pragmatisch denkt Dornau - und verweist auf die Möglichkeit, weiterhin bei der Verwaltung und in den Bürgerbüros Gelbe Säcke zu erhalten.