Evangelische Gemeinde: Hochdahl verliert Pfarrstelle

Die Stelle von Klaus Schüle fällt weg. Damit ist völlig unklar, wie künftig das Haus der Kirchen organisiert wird.

Hochdahl. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet Pastor Klaus Schüle am Profil des Hauses der Kirchen, nachdem der 36-Jährige am 1. Dezember 2004 die Betreuung der ökumenischen Einrichtung von Vorgänger Martin Gohlke übernommen hat.

Ende November läuft sein Arbeitsvertrag mit der Evangelischen Gemeinde Hochdahl nach 36 Monaten aus. "Diese Sonderdienststelle war von Beginn an befristet", sagte Schüle gestern im Gespräch mit der WZ. Eine Verlängerung habe zum damaligen Zeitpunkt jedoch im Bereich des Möglichen gelegen.

Diese Option ist jetzt keine mehr. Die Landeskirche hat die Sonderdienststellen gestrichen. "Es gibt damit keine Nachfolge für meine Stelle", so Schüle. Damit reduziert sich die Zahl der Pastorenstellen bei der evangelischen Gemeinde Hochdahl von vier auf drei.

Wie die Gemeinde damit umgeht, ist noch unklar. Schüle: "Die Gespräche mit der katholischen Gemeinde, der das Haus zur Hälfte gehört, laufen auf Hochtouren. Ergebnisse haben wir jedoch noch keine. Klar ist nur, dass das Haus der Kirchen bestehen bleibt."

Mehr ist zurzeit nicht garantiert. Zeiten, in denen sich mit Schüle ein Pfarrer ausschließlich um die Organisation des Haus kümmerte, sind definitv vorbei. "Die Präsenz eines Seelsorgers wie jetzt lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten."

Diesen Serviceverlust werden vor allem die Gäste des Hauses zur spüren bekommen, für die Schüle bei Problemen unterschiedlichster Art der erste Ansprechpartner ist. "Oft bin ich gar nicht zuständig", sagt er, "aber ich kann sie weitervermitteln und ihnen zuhören."

Neben solchen Gesprächen gehört zu Schüles Aufgabenbereich die Betreuung der 35 ehrenamtlichen Helfer im Haus der Kirchen. "Sie benötigen einen Ansprechpartner." Seine Arbeit bestehe aus zwei Hauptaufgaben: "Rückendeckung und Kopf hinhalten."

Ende des Jahres übernimmt Schüle, der verheiratet ist und zwei Töchter hat, eine Pastorenstelle in der Nähe von Osnabrück. Damit dürfte er auch wieder mehr Zeit für seine Leidenschaft, die Pantomine, haben. "In letzter Zeit hatte ich da nur wenig Zeit für", so Schüle, von dessen künstlerischem Können sich die Besucher der beiden Laien-Theaterfestivals in diesem und im vergangenen Jahr überzeu gen konnten.