Hochdahl: Bayervilla und Kutscherhaus werden zum Kauf angeboten
Umstrittene Pläne zur Erweiterung könnten damit vom Tisch sein.
Hochdahl. Der Mieter ist Pleite und zieht aus - der Eigentümer nutzt flugs die Chance, das Haus deutlich einfacher als mit der Belastung eines unbefristeten Mietvertrages verkaufen zu können. Das ist tägliche Praxis ohne Aufregerfaktor.
Dass der sich von der repräsentativen Villa und dem sanierungsbedürftigen Kutscherhaus zu trennen gedenkt, liegt in der Tatsache begründet, "dass die Immobilie nach zehn Jahren ihren Zweck erfüllt hat", wie es Immobilienmakler Hagen Schwarze formuliert. Gemeint sind der Ablauf von Abschreibungszeiträumen und Fördermöglichkeiten.
Ganz einfach wird der Verkauf nach Meinung Schwarzes nicht: "Der Bedarf ist nicht so groß." Umso größer fallen hingegen die Verkaufsobjekte aus: Die Villa bietet auf 1246 Quadratmetern 40 Zimmer, das rund 100 Meter entfernt stehende Kutscherhaus ist mit 400 Quadratmetern auch nicht gerade ein Taubenschlag.
All diese Pläne könnten im Reißwolf landen, wenn dem neuen Eigentümer des Kutscherhauses - das unabhängig von der Villa erworben werden kann - der Sinn nicht nach Erweiterung steht. "Es besteht noch kein Baurecht", betonte der Bürgermeister gestern auf Nachfrage.
Werner sagte, "zunächst alle Prüfaufträge ruhen zu lassen". Sollte ein Käufer das Kutscherhaus nicht erweitern wollen, würde dieses Verfahren ebenfalls auf Eis gelegt.
"Ich erwarte Auswirkungen dieses Verkaufes auf die Debatte um den Bebauungsplan Kutscherhaus", meint denn auch BmU-Vorsitzender Bernhard Osterwind. Es gebe neuen Diskussionsbedarf.