Mettmann: Zeitreise mit dem Neandertaler
Lore und Nils Lefringhausen haben im Geschichts-Wettbewerb des Bundespräsidenten den ersten Platz in NRW belegt und einen Sonderpreis gewonnen.
<strong>Mettmann. "Lieber Bürgermeister, wie geht es Dir? Sitzt Du wie ein König auf einem großen Stuhl und hast viel Zeit, weil andere alles tun? Sitzt Deine Frau auf einem etwas kleineren Stuhl neben Dir? Saßen vor dir die Neandertaler auf dem Stuhl? Und können alte Städte auch krank werden, und bist Du dann der Doktor?" Fragen über Fragen, mit denen der kleine Neandertaler durch die Zeit reist. Wochenlang arbeiteten Nils (14) und Lore (12) Lefringhausen an ihrer Geschichte, in der sie ihren Helden auf die Reise schickten, um das Verhältnis der Generationen in Familien anderer Jahrhunderte zu erforschen.
Mit szenischen Bildern den Geschichten Leben eingehaucht
Ihre Geschichte reichten sie beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ein - und gewannen als NRW-Landessieger einen Förderpreis. Jeden Sonntag folgten die beiden Schüler des Konrad-Heresbach-Gymnasiums den Spuren der Generationen. Dann griffen sie zu Stift und Papier, um alles aufzuschreiben. Mit der Fotoausrüstung ihres Großvaters stellten sie einzelne Szenen nach, um ihrer Geschichte Leben einzuhauchen.
Auch die Schule war für ihn neu, hatte er bislang doch nur vom Vater Lehrstunden im Keulenschwingen bekommen. Schreiben lernen, also Sprache die man nicht hören kann, und rechnen lernen über zehn Finger hinaus, das war neu. Dabei schien dem kleinen Neandertaler im Rückblick alles so einfach gewesen zu sein: In einer Zeit, in der man Mammuts und Wisenten mit der Keule hinterher schlich und keine gefährlichen Pulverwagen brauchte.
Aufregend fand er auch, dass Kinder eine eigene Meinung nicht nur haben durften, sondern sogar sollten. Dass es Väter gab, die den ganzen Tag über mit dem Bleistift, statt mit Keulen und Speeren arbeiteten. Das die Menschen sich künstliche Höhlen über der Erde bauten, die sie Häuser nannten. Und das in fast jedem Zimmer eine Quelle war.
Teilnehmer Insgesamt 5100 Teilnehmer hatten sich mit 1257 Einsendungen am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beteiligt.
Förderpreis Nils und Lore Lefringhausen gewannen den Förderpreis und damit nicht nur ein Preisgeld, sondern auch eine Einladung zu einem Jugendkulturforum, einem Journalismusworkshop oder zu einer Spurensuche an der ehemaligen DDR-Grenze.