Nicht genügend Platz für die Feuerwehren Städte planen neue Domizile für Feuerwehren

Mettmann/Erkrath/Wülfrath. · Den Feuerwehren im Kreisgebiet stehen einige Veränderungen ins Haus. Mit Mettmann, Erkrath und Wülfrath planen drei Städte neue Wachen, der Kreis bringt eine moderne Leitstelle auf den Weg.

Neben der Kreispolizei am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann entsteht die Kreisleitstelle.

Foto: Bahl Architekten BDA Hasencleve

Am Ortseingang der Stadt Mettmann, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kreispolizeibehörde, sollen im März 2021 die neuen Leitstellen der Feuerwehr und der Polizei ihren Betrieb aufnehmen. Ein Neubau wird beide unter einem Dach beherbergen. Der Kreis Mettmann ist darin Vorreiter, denn dass sich die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr ein Gebäude teilen, gab es in NRW so bislang noch nicht.

Der Kreis verspricht sich davon allein schon wegen der kürzeren Wege Synergieeffekte. Er ist Bauherr des neuen Gebäudes. Die Leitstelle der Polizei wird dazu vom benachbarten Haus der Kreispolizei in den Neubau ausgelagert. Das Projekt gilt als das größte Investitionsvorhaben des Kreises in den letzten 60 Jahren. Das Gesamtbudget liegt bei 29,1 Millionen Euro. Die neue Kreisleitstelle ist mehr als nur eine Telefon- und Einsatzzentrale – sie ist auch Sitz eines modernen Feuerschutzübungszentrums. Zunächst aber ist eine Interimslösung geplant: Weil die Feuerwehr Mettmann Platz braucht – dort hat die Kreisleitstelle der Feuerwehr bislang ihren Sitz – zieht diese für den Übergang im Februar 2019 in ein Gebäude an der Straße Auf dem Hüls 5.

Der Mettmanner Stadrat hat dem Verwaltungsvorschlag zugestimmt, eine neue Mettmanner Feuerwache an der Peckhauser Straße zu bauen. Dort besitzt die Stadt ein großes Grundstück. Die Wache an der Laubacher Straße wird nach dem Umzug nach Metzkausen weiterhin als Standort der Freiwilligen Feuerwehr genutzt. Dort stehen ein Rettungswagen und ein Löschfahrzeug. Die Stadt löst den Standort am Wollenhausweg auf. Die Metzkausener Wehr wird in der neuen Hauptwache an der Peckhauser Straße untergebracht. Der Standort in Obschwarzbach bleibt erhalten. Dort wird noch eine Halle für ein Löschfahrzeug errichtet.

Mit der neuen Hauptwache an der Peckhauser Straße sowie den Standorten Laubacher Straße und Obschwarzbach kann die Feuerwehr die meisten Ziele im Stadtgebiet in der im Brandschutzbedarfsplan vorgeschriebenen Zeit erreichen.

Ein Bebauungsplan für die neue Wache wird laut Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec im Laufe des Jahres aufgestellt. Kämmerin Veronika Traumann kann deshalb noch nichts über die Kosten für den Neubau sagen. Mit dem Bau wird voraussichtlich im Jahr 2021 begonnen.

Hauptwache in Wülfrath
platzt aus allen Nähten

Wülfraths Feuerwehr braucht mehr Platz. Fahrzeuge müssen an der Hauptfeuerwache sogar im Freien abgestellt werden, anders wären diese sonst nicht unterzubringen. Dass die Hauptfeuerwache an der Wilhelmstraße in Wülfrath erweitert und modernisiert werden müsste, darüber herrscht bei der Politik und Verwaltung Einvernehmen. An einem Konzept wird derzeit gearbeitet.

Der Brandschutzbedarfsplan sieht sogar einen zusätzlichen Feuerwehrstandort vor, damit der Wülfrather Süden mit dem Ortsteil Düssel künftig besser erreicht werden kann. Inzwischen ist aber fraglich, ob am Rotdornweg ein Gerätehaus für 1,8 Millionen Euro errichtet wird. Die Politik bevorzugt mittlerweile einen Neubau einer Feuer- und Rettungswache für Wülfrath an einem zentralen Ort: Am alten Wülfrather Bahnhof. Die Stadt entwickelt derzeit das Areal mit einer Fläche von nahezu 2,5 Hektar. Nun wird geprüft, ob man dann vielleicht auf den Feuerwehr-Standort am Rotdornweg verzichten könnte.

Erkrath taucht jetzt in
konkrete Planungen ein

Die Aufträge für die Planung der neuen Erkrather Feuer- und Rettungswache am Clever Feld hat Bürgermeister Christoph Schultz Mitte Dezember 2018 per Unterschrift besiegelt. Der konkrete Planungsprozess für den Neubau wird unter Federführung von Architekt und Feuerwehrfachplaner Markus Stark in diesem Jahr beginnen. Mit seinem Team habe er bereits rund 100 Feuerwehrprojekte umgesetzt, im Kreis Mettmann die Wachen in Langenfeld und Monheim, informiert die Verwaltung.

„Auch diese drei Büros haben bereits zahlreiche Wachen erfolgreich realisiert. Das Kernteam wird schrittweise um weitere zehn Fachplaner und Gutachter ergänzt“, heißt es aus dem Rathaus. Zunächst zeigen die Experten Lösungen auf und überprüfen die Kostenermittlungen.

Das Ergebnis wird einem externen Controlling unterzogen und im Sommer 2019 im Feuerwehr-Ausschuss vorgestellt. Laut Projektleiter Ulrich Werner können die Bauarbeiten wohl wie geplant im Frühjahr/Sommer 2021 starten.

arue/cz/hup/tws