Flüchtlinge und Schüler doch nicht in einer Halle
Stadt distanziert sich von ihren früheren Äußerungen.
Eines haben die Entwicklungen der vergangenen Tage und Wochen deutlich werden lassen: Die Stadt wird von den Flüchtlingszuweisungen schlicht überrollt. Die Zahlen ändern sich nahezu täglich, ebenso wie die Pläne für die Unterbringung. Mittlerweile ist klar: Die Turnhalle am KHG wird für den Schulsport vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen. „Eine Hälfte wird für etwa 40 Flüchtlinge hergerichtet. Die andere Hälfte bleibt frei“, so Baudezernent Kurt Werner Geschorec. Die Stadt revidiert ihre frühere Aussage, nebenan Schulsport stattfinden zu lassen. Solche Pläne habe es zu keiner Zeit gegeben, betont sie.
Die Notwendigkeit, in dem zunächst freibleibenden Teil der Halle einen weiteren Umbau vornehmen zu müssen, um Flüchtlinge einquartieren zu können, sieht man bei der Stadtverwaltung derzeit nicht. Die KHG-Schulleitung sei bereits informiert worden, ebenso wie „Mettmann-Sport“, wo man nun nach Alternativen für den Vereinssport suchen wird. Auch der Schulsport wird auf andere Hallenkapazitäten ausweichen müssen, so Geschorec. Grundsätzlich sei geplant, die Sport- und die Gymnastikhalle wieder zu öffnen, sobald andere Räumlichkeiten zur Unterbringung der Flüchtlinge bezugsfertig seien. „Wir sind in Gesprächen mit Immobilienbesitzern und hoffen, in einigen Wochen zusätzlichen Wohnraum für 80 bis 100 Flüchtlinge schaffen zu können“, hofft Geschorec auf eine zeitnahe Lösung.
Da die städtischen Unterkünfte überbelegt sind, müssten für jede weitere Lösung erhebliche Kosten eingeplant werden. Ob es der Kauf von Containern oder die Anmietung von Immobilien ist: Aus dem derzeitigen Etat lässt sich das nicht stemmen. Informelle Gespräche mit den Fraktionen habe es bereits gegeben, nach der Urlaubszeit werde man über zusätzliche Finanzmittel sprechen müssen, so Geschorec.
Diverse Versuche, kurzfristig geeignete Unterkünfte anzumieten, sind bislang gescheitert. So habe es unter anderem mit der Stiftung Hephata Gespräche gegeben — dort stehen nach dem Umzug vieler Bewohner in die Innenstadt seit Jahren Räume leer. Zwei Wohnungen konnten bislang angemietet werden, mehr sollten es aus Sicht der Stiftung vorerst nicht werden. magu