Geschnappt: Serientäter stand im Gebüsch

Festnahme: Weil ein 32 Jahre alter Mann bei 34 Grad im Schatten im Pullover unterwegs war, fiel er der Polizei auf. Sie legt ihm Überfälle auf Geschäfte in Mettmann und Haan zu Last.

Haan. Sein Opfer hat er schwer geschockt - obwohl sich der Mann, der am Samstag, 7. Juni, den Schlecker-Markt an der Bahnhofstraße überfallen hat, noch bei der 28 Jahre alten Angestellten entschuldigt haben soll.

Mit einem Revolver hatte er sie - die 28-Jährige befand sich zum Zeitpunkt des Überfalls gegen 13.15 Uhr allein in den Geschäftsräumen - bedroht und gezwungen, die Kasse zu öffnen. Seine Beute nach dem Griff zum Bargeld: mehrere hundert Euro. Auf das Kleingeld verzichtete der Mann, der anschließend auf einem Fahrrad in Richtung Innenstadt geflüchtet war.

Jetzt hofft die Polizei, den mutmaßlichen Räuber gefasst zu haben. Der stand am Mittwoch gegen 16.30 Uhr in einem Gebüsch hinter dem Edeka-Markt. Weil er bei 34 Grad im Schatten einen langärmeligen Pullover über seinem T-Shirt trug, fiel er einem Kripobeamten in Zivil auf. Der wollte den winterlich bekleideten Mann überprüfen, musste dann aber Verstärkung anfordern, weil sich der Mann dem Kripobeamten entzog und die Bergstraße in Richtung Millrather Straße hoch flüchtete.

Die Besatzung eines Streifenwagens konnte den 32-Jährigen, der über keinen festen Wohnsitz verfügt, schnappen, als er weiter in Richtung Lindenweg laufen wollte. Bei der Durchsuchung des Drogenabhängigen fand die Polizei nicht nur einen Schreckschussrevolver. Aus seinen Hosentaschen förderte sie noch ein Messer, eine schwarze Sturmhaube, Einweghandschuhe und einen Zettel mit der Aufschrift "Kasse auf, Sofort, kein Spaß!" hervor. Die Kripo vermutet, dass sie einen bevorstehenden Raubüberfall verhindert hat.

Bei der weiteren Überprüfung des 32-Jährigen stellte sich nicht nur heraus, dass er wegen des dringenden Tatverdachts des Raubüberfalls auf den Schleckermarkt in Haan gesucht wird, sondern ihm auch noch weitere Überfälle auf Geschäfte in Haan und Mettmann zur Last gelegt werden. Polizeisprecher Frank Bons: "Die Täterbeschreibungen und der immer sehr ähnliche Tathergang passen."