Erkrath: Stochern in der Asche noch ohne Ergebnis

Stahlenhauser-Str.: Die Sachverständigen wurden bei der Suche nach der Ursache für die Explosion auch gestern noch nicht fündig. Viele Menschen bieten den Obdachlosen Hilfe an.

Erkrath. Eigentlich wollte die Kriminalpolizei gestern das Ergebnis ihrer Suche nach der Ursache für die Explosion in der Fünf-Zimmer-Wohnung im fünften Stock des Hauses Stahlenhauser Straße 33 bekannt geben, nachdem die Nachforschungen am Mittwoch wegen zu großer Hitze in der Unglückswohnung abgebrochen worden waren. Eigentlich - denn am Nachmittag teilten die Behörden lediglich lapidar mit, "dass auch heute noch nicht mit einem Ergebnis zu rechnen ist".

Er wolle sich an den Spekulationen über die Brandursache nicht beteiligen, betonte Stadtbrandmeister Guido Vogt gestern im Gespräch mit der WZ. "Ich weiß jedoch aus Erfahrung, dass es Einsatzstellen gibt, wo es schwer ist, schnell die Ursache zu finden." Möglicherweise müssten die Sachverständigen Laboruntersuchungen abwarten, bevor sie zu einem Urteil kämen. Vogt ist an den Ermittlungen nicht direkt beteiligt, sondern wird lediglich bei Fragen zum Brandnachmittag von der Kripo gehört.

Derweil schwappt eine Welle der Hilfsbereitschaft über die Menschen herein, die das Feuer obdachlos gemacht hat. So bot eine Frau aus Hochdahl an, eine der Familien, die im Übergangsheim an der Hochdahler Straße untergekommen sind, bei sich aufzunehmen.

In Firmen wird Geld für Kollegen gesammelt, deren Besitz die Flammen vernichtet oder das Löschwasser stark beschädigt haben. Der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer hat sich bereit erklärt, aufgearbeitete Möbel aus dem Fundus des Projekts "Rundum" zu spenden, wenn die Menschen wieder eine eigene Wohnung haben.

Sozialamtsleiter Uwe Krüger tritt unterdessen leicht auf die Emotionssbremse. "Wir müssen das nicht dramatisieren. Wir kümmern uns um die Leute." Gemeint sind die ehemaligen Bewohner der Stahlenhauser Straße 33, denen im Übergangsheim Notunterkünfte zugeteilt worden sind. Ihre Zahl hat sich auf 20 erhöht.

Einer vierköpfigen Familie stehen zwei eigene Räume zur Verfügung. Küche, Duschen, Toiletten und Aufenthaltsraum werden gemeinschaftlich genutzt. "Natürlich ist das eine große Umstellung", so Krüger.

Die zu erleichtern, gebe sich die Verwaltung jedoch große Mühe. So fuhren fünf Mitarbeiter in drei Autos kreuz und quer durch den Kreis Mettmann, um auf die Schnelle Kühlschränke, Bettwäsche, Geschirr und Lebensmittel zu besorgen. "Auf so viele Leute sind wir ja nicht vorbereitet." In dem für maximal 65 Personen ausgelegten Übergangsheim leben bei der Ankunft der obdachlos gewordenen Mieter eine Handvoll Flüchtlinge.