Grünes Licht für die Kreisleitstelle
Bis 2020 soll neben der Kreispolizei an der Willetstraße auch die Einsatzzentrale der Feuerwehr entstehen. Der Kreistag stimmte dem Vorhaben zu.
Kreis Mettmann. Ein einstimmiger Beschluss des Kreistags und ein zufriedener Landrat Thomas Hendele — nach jahrelangen intensiven Diskussionen ist der Weg frei für den Neubau einer Kreisleistelle auf einem freien Grundstück direkt neben der Kreispolizeibehörde. Ursprünglich hatte das Land das Gelände an der Willetstraße für einen Neubau des Finanzamts freigehalten. Doch aus diesen Plänen wurde nichts. Jetzt wird der Kreis Mettmann einen zweistelligen Millionenbetrag in den Neubau investieren.
Thomas Hendele, Landrat
Der Kreis ist verpflichtet, eine einheitliche Leistelle für die Feuerwehr, den Katastrophenschutz sowie die Krankenversorgung vorzuhalten. Bislang war die Leistelle in der Mettmanner Feuerwache untergebracht. Doch das Gebäude an der Laubacher Straße muss dringend saniert werden. Darüber hinaus hat die Stadt Mettmann entschieden, die Kooperation mit dem Kreis zu beenden. Die Planung beginnt jetzt, Baubeginn soll 2018 sein. Ende 2020 soll die neue Kreisleistelle fertig sein.
Jeder, der die 112 wählt, landet in der Leistelle. Aber: Bislang und das wird auch bis zum Neubau so bleiben, ist die Kreisleitstelle nur für sechs der zehn kreisangehörigen Städte, nämlich Heiligenhaus, Mettmann, Wülfrath, Erkrath, Hilden und Ratingen zuständig. Die übrigen Städte — Haan, Langenfeld, Monheim und Velbert — sind nicht auf die Kreisleitstelle aufgeschaltet. „Wir hoffen, dass sich das mit dem Neubau ändern“, sagt Landrat Thomas Hendele gestern bei der Vorstellung des Projekts. Großereignisse wie der Pfingststurm „Ela“ oder der Orkan „Kyrill“ haben deutlich gemacht, wie schwierig die Kommunikation der Leitstellen in unübersichtlichen Lagen sein kann. Die Zusammenarbeit soll durch die neue Leitstelle verbessert werden. Die Städte sind aber nicht rechtlich verpflichtet, sich der neuen Leistelle anzuschließen.
Organisatorisch ist die Polizei von der Feuerwehr getrennt. Weil aber die im Jahr 2005 eingeweihte Kreispolizeibehörde viel zu klein geworden ist, wird die Leitstelle der Polizei ebenfalls in das neue Gebäude einziehen. „Damit bekommen wir die Raumnot in den Griff“, sagte Hendele. Die Kreispolizeibehörde war für 200 Mitarbeiter konzipiert, nun arbeiten 270 dort.
Auf dem Gelände soll ein Notarztwagen stationiert werden, der als Springer eingesetzt wird. Der Notarztwagen wird benötigt, um die nötigen Rettungsfristen einzuhalten. Es ist schon vorgekommen, dass im Kreis ein Notarzt mit einem Hubschrauber eingeflogen werden musste.
Darüber hinaus erhält die Feuerwehr dort ein Übungsgelände. Trainiert werden kann unter Atemschutz, was für knapp 1100 der 1500 Feuerwehrleute im Kreis einmal im Jahr Pflicht ist. Hinzu kommt eine Brandsimulationsanlage. Bislang haben die Feuerwehren auf mobile Anlagen zurückgegriffen, die angemietet werden mussten. Auf dem Gelände soll auch ein Turm errichtet werden, an dem die Feuerwehr üben kann.
Denkbar ist auch, auf dem Gelände eine Feuerwehrschule für den Kreis Mettmann zu errichten. Dann könnten auch Übungsflächen entstehen, die die Rettungsdienstschule für die praktische Ausbildung braucht.