Gruiten: Brückenneubau verzögert sich
Die Bauarbeiten an der neuen Kreisstraße K20n gehen nur langsam voran. Dennoch soll das 8,3 Millionen teure Projekt im Herbst kommenden Jahres eingeweiht werden.
Gruiten. Der Optimismus ist Nico Leonhardt, dem Projektleiter für den Bau der K20n nicht zu nehmen. "Wir werden im September oder Oktober kommenden Jahres fertig sein", sagt er. Den zeitlichen Verzug der Bauarbeiten an der neuen Kreisstraße von gut sechs Monaten verschweigt er nicht.
Aber dieses halbe Jahr Verzögerung habe dennoch keine Auswirkung auf den angepeilten Einweihungstermin im Herbst kommenden Jahres. Auch wenn es derzeit so aussehen, als passiere auf der Großbaustelle nicht all zuviel.
Es sind die Arbeiten an der neuen Eisenbahnbrücke, für die zwei neue Widerlager und ein Mittelpfeiler geplant sind, die Leonhardt und seinem Team zusätzliche Arbeit beschwert haben.
Denn noch im Sommer war der Projektleiter davon ausgegangen, dass die Fertigteile der neuen Brücke im Dezember oder Januar aufgesetzt werden. Aber daraus wird nichts. Stattdessen wird dafür das Frühjahr angepeilt. Ende März oder Ende April sollen die Teile kommen.
"Wir haben zwischen den Gleisen eine zwei Meter hohe Mauer gefunden", sagt Leonhardt. "Wir dachten zuerst, es sei eine Böschung, aber es war tatsächlich eine Mauer." Und die steht genau da, wo eigentlich der Mittelpfeiler platziert werden sollte. Was tun?
"Der Abriss der Mauer hätte uns mehr als 250.000 Euro gekostet", sagt Leonhardt. So viel Geld sollte nicht ausgegeben werden. Stattdessen wurde eine planerische Lösung gefunden, die deutlich preiswerter ist. "Der Standort des Pfeilers wird etwas verschoben und leicht gedreht", sagt Leonhardt. Dementsprechend müssen auch andere Fertigteile bestellt werden.
Verzögerungen gibt es auch an der Kreuzung Park-/Ecke Vohwinkler Straße. "Dort wollten wir eigentlich noch in diesem Jahr zwei Asphaltspuren hinbekommen", sagt Leonhardt und führt etas zerknirscht hinzu: "Aber das bekommen wir nicht mehr hin, obwohl ich es zwei Anwohnern versprochen habe."
Die Bordsteine sind schon gesetzt, und auch Fußgänger sollen schon bald über neue Gehwege spazieren können. "Nur die Autofahrer müssen noch die alten Fahrspuren nutzen", sagt Leonhardt. In diesem Fall ist es das Wetter, das den Zeitplan durcheinander bringt.
Der viele Regen vor zwei Wochen habe die Arbeiten ins Stocken gebracht. "Die Feuchtigkeit sitzt im Untergrund. Da wollen wir kein Risiko eingehen", sagt er. Zwar habe er für heute noch eine Baubesprechung angesetzt, "aber ich bin nicht optimistisch".
Dennoch kann der Bauleiter eines definitiv versprechen: "Im Februar kommt die 300 Meter lange Lärmschutzwand."