Gruiten: Bücherei bleibt in Gruiten
Der Stadt ist ein wohnortnahes Angebot für die Gruitener wichtig, trotz der neu sanierten Bücherei in Haan.
Gruiten. Seit gut einer Woche hat die Stadtteilbücherei in Gruiten wieder zweimal in der Woche geöffnet. Und so schnell soll die städtische Einrichtung aus den Räumen in der ersten Etage des Gruitener Bahnhofs auch nicht verschwinden. Dies versicherten sowohl Büchereileiter Roman Reinders als auch Kulturamtsleiter Fritz Köhler auf Nachfrage. "Eine zeitnahe Schließung ist nicht angedacht", sagte Köhler und fügte schmunzelnd hinzu: "Auch wenn es in Gruiten nicht so schön ist, wie es bald in Haan sein wird, und wir auch keine Möglichkeiten haben, die Stadtteilbücherei zu erweitern."
Eine Erweiterung stehe in Gruiten aber auch nicht im Vordergrund. Vielmehr gehe es laut Reinders darum, ein wohnortnahes Angebot für ältere Bürger und junge Familien mit Kindern zu bieten. "Und die können über den Computer ja über unseren kompletten Bestand verfügen", wirbt Reinders. Und was in Gruiten nicht vorhanden ist - dort gibt es aktuell 5000 Medien - werde dann aus Haan geholt. "Voraussetzung ist natürlich, dass das entsprechende Buch dann nicht bereits ausgeliehen ist", sagt Reinders.
Wie das aus Haan kommende Medium dann verbucht wird, scheint hingegen noch nicht ganz klar zu sein. Denn in der neuen Bücherei in Haan werden die Medien jeweils mit einer Funksignatur versehen, um die künftige Ausleihe und Rückgabe zu erleichtern.
Währenddessen bleibt in Gruiten alles beim Alten, dort werden die Bücher, DVDs und CDs weiterhin mit Lesekarten manuell verwaltet. "Wir werden die Medien dann in Haan auf die Zweigstelle Gruiten buchen", erläutert Reinderts.
Während in Gruiten das Bücherei-Geschäft seinen gewohnten Gang geht, steht Roman Reinders in Haan mit dem täglichen Baufortschritt auch jeden Tag vor neuen Herausforderungen. Und er plant bereits für die heiße Phase nach den Weihnachtstagen. Denn nach dem 23. Dezember soll die Kinderbücherei in dem zurzeit angemieteten Ladenlokal am Neuen Markt ein letztes Mal öffnen. Im Januar soll dann die neue Technik inklusive der Selbstverbuchung getestet werden. "Denn es wäre ja peinlich, wenn wir eröffnen und nichts funktioniert", sagt Reinders.
Die Mehrkosten für die Sanierung der Stadtbücherei - insgesamt 169000 Euro -, die aufgrund des vergangenen langen Winters, die Verlegung einer RWE-Leitungstrasse und den plötzlichen Tod des planenden und bauleitenden Architekten entstanden sind, wurden vom Rat inzwischen abgenickt.