Gruiten: Einstimmiges Votum der CDU-Mitglieder für die Ratskandidaten
Die Christdemokraten in Gruiten wählen Brigitte Taschke, Karl-August Niepenberg, Jens Lemke und Andreas Wasgien.
Gruiten. Einen Tag, nachdem die SPD ihre Ratskandidaten gewählt hat, traf sich die Gruitener CDU, um ihrerseits vier Kandidaten zu benennen. In den vergangenen vier Jahren waren mit Hildegard Treis und Jens Lemke nur zwei Gruitener in der CDU-Ratsfraktion vertreten, nachdem die CDU die Wahlkreise 1020 (Düsselberg/Prälat-Marschall-Straße) und 1030 (Gruiten-Mitte/Hasenhaus: Dort herrschte Stimmengleichheit, das Los fiel auf die SPD) verloren hatten.
Während der 35 Jahre alte Jens Lemke, der seit neun Jahren Kommunalpolitik im Stadtrat betreibt, sich wieder zur Wahl gestellt hat, zieht sich Hildegard Treis aus der Politik zurück.
"Es war schwierig, vier Kandidaten zu finden", gab Ortsvereinsvorsitzender Lemke im voll besetzten "Ratskeller" zu. Doch nach vielen Gesprächen sei er fündig geworden. Mit Brigitte Taschke (64), Karl-August Niepenberg (58) und Andreas Wasgien (62) hat er aber drei Bewerber, die noch über keine Erfahrung in der Haaner Ratspolitik verfügen.
"Ich will es mal versuchen und sehen, ob ich etwas bewegen kann", sagte die selbstständige Hotelfachfrau und Besitzerin von Haus Poock, Brigitte Taschke.
Der Land- und Forstwirt Niepenberg interessiert sich als Vater von zwei Kindern und zwei Enkelkindern für die Themen Schule und Sport, während sich Wasgien, der erst seit zwei Jahren in Gruiten lebt, als "Quotenkatholik" vorstellte, den noch einmal der Eifer gepackt habe und dessen Themen Wirtschaft und Planung seien.
Alle wurden von den 20 stimmberechtigten CDU-Mitgliedern einstimmig gewählt, werden aber erst auf der Sitzung des CDU-Stadtverbandes im Januar (siehe Kasten) endgültig nominiert.
Festgestellt haben dürften die neuen und (der alte) Ratskandidaten, dass die Gruitener sich vor allem für Gruitener Themen interessieren. Sie griffen die von Jens Lemke angesprochenen Themen "Sanierung Bürgerhaus" und "Verlagerung Sportplatz" auf, um ihren Unmut über die zeitliche Verzögerung kundzutun.
CDU-Mitglied Steffen Both sagte: "Ihr habt für Gruiten wenig getan." Er äußerte die Befürchtung, dass die Verwaltung das Bürgerhaus bewusst verkommen lasse und vermutet, dass die Stadt so lange warte, bis das Bürgerhaus abgerissen werden muss, um das Grundstück für Wohnbebauung nutzen zu können.
"Das Bürgerhaus wird nicht verlagert", versicherte Lemke. CDU-Fraktionschef Harald Giebels gab zu, dass das Bürgerhaus immer wieder Thema in der Fraktion sei, aber dass zum Beispiel Schulprojekte Vorrang haben. "Wir können nicht alles auf einmal."