Haan: Altersschwache Rettungswagen

Investition: Zwei Fahrzeuge der Feuerwehr müssen dringend ersetzt werden. Die Kosten dafür betragen 400000 Euro.

Haan. Über das grundsätzliche Anschaffen von Rettungswagen lässt sich schwer diskutieren. "Die Leute wollen ja gerettet werden", sagt Feuerwehrchef Carsten Schlipköter. "Aber man kann natürlich darüber sprechen, wann neue Fahrzeuge gekauft werden", räumt er ein.

Grundsätzlich ist der Kreis Mettmann für den Rettungsdienst zuständig, hat diese Aufgabe mit dem Betrieb der entsprechenden Rettungswachen den zehn Kreisstädten übertragen. "In der Regel sollten die Fahrzeuge sieben Jahre im Einsatz sein, bei uns sind sie jetzt schon acht Jahre unterwegs", sagt Schliköter. "Das merkt man, die Mängel an den Wagen nehmen zu."

Die Motoren wurden bereits ausgetauscht, die Bremsen müssen in kurzen Intervallen gewechselt werden. "Die Rettungswagen werden sehr beansprucht", sagt Schlipköter. Die aktuellen Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes haben bereits 164233 und 162333 Kilometer auf dem Tachometer und laufen im Jahr zwischen 25000 und 30000 Kilometer. Geht eines der beiden Autos kaputt, muss die Stadt ein Ersatzfahrzeug anmieten, weil der Kreis Mettmann für diese Fälle keine Wagen vorhält.

Deshalb soll der Bau- und Vergabeausschuss in der kommenden Woche (Donnerstag, 10.Juni, 17 Uhr, Sitzungssaal im Rathaus) die Freigabe zur Beschaffung von gleich zwei Rettungswagen erteilen, damit die Verwaltung die Ausschreibung in die Wege leiten kann und die Wagen im kommenden Jahr eingesetzt werden können.

"Wir beschaffen immer zwei Rettungswagen gleichzeitig", sagt Schlipköter. "Das hat Vorteile für die Werkstattlogistik und für die Mitarbeiter im Rettungsdienst, die in beiden Fahrzeugen die selbe Ausstattung vorfinden." Und auch preislich mache sich die Kauf von zwei Wagen bemerkbar.

Die Angebotspreise seien deutlich günstiger, beim Ausbau sind Einsparungen zwischen fünf und zehn Prozent möglich. Dennoch muss die Stadt pro Wagen 200000 Euro aufbringen. Hinzu kommen die jährlichen Betriebs- und Unterhaltungskosten.

"Das belastet den städtischen Haushalt, wird über die Gebühren aber refinanziert", sagt Schlipköter. Wird der Rettungwagen gerufen, zahlt die Krankenkasse eine Rettungsdienstgebühr. "Wir nehmen so knapp eine Million Euro ein, die wir für Personal- und Technikosten wieder ausgeben", erläutert der Feuerwehrchef und betont: "Gewinn dürfen wir mit den Gebühren nicht machen."