Haan: Eigentümer sperrt Wanderweg
Gero Legner bekam vor Gericht Recht und wird am Donnerstag den über sein Privatgrundstück verlaufenden Weg dicht machen.
Haan. Sabine und Gero Legner machen ernst. Am Donnerstag wollen sie den über ihr Grundstück an der Brucher Mühle verlaufenden Wanderweg mit Zauntoren für die Allgemeinheit sperren. Angekündigt hatten sie diese Maßnahme bereits im März dieses Jahres, hofften damals aber noch, einen Kompromiss mit der Stadt Haan erzielen zu können.
Zur Erinnerung: Gero Legner hat sich fünf Jahre lang mit der Stadt darüber gestritten, ob der Weg, der über sein Grundstück verläuft, öffentlich oder privat ist. Im vergangenen Jahr verklagte Legner schließlich die Stadt, nachdem deren Mitarbeiter vor der Einfahrt zu seinem Hof eine Bodenwelle quer über einen Weg aufgeteert hatten, ohne ihn vorab zu informieren - für Legner war das damals der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf gab Gero Legner im Frühjahr Recht. Wörtlich heißt es in dem Urteil: "Bei dem streitigen Weg handelt es sich nicht um eine öffentliche Straße." Das wäre er, wenn er dem öffentlichen Verkehr gewidmet worden wäre. Der Weg, der im Mittelpunkt des Streits steht, führt jedoch mitten durch das Anwesen der Familie Legner und befindet sich im Privatbesitz.
"Die Stadtverwaltung bedauert diese Maßnahme, die von ihr nicht zu verhindern ist und eine Jahrhundert alte Route durch das Ittertal unterbricht", so Ordnungsamtsleiter Michael Rennert. "Andererseits bietet sich keine Alternative an, Störungen der privaten Grundstücksnutzung an der Brucher Mühle zu unterbinden."
Täglich nutzen den Weg Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Hundebesitzer. "Die wissen gar nicht, dass sich der Weg in Privatbesitz befindet", sagt Legner, der sich immer wieder über Hundekot, freilaufende Hunde und rücksichtslose Radfahrer ärgern muss.
Und von der Stadt fühlt er sich tyrannisiert. Zwölf Ordnungserfügungen seien ihm zugestellt worden, gegen alle habe er Einspruch eingelegt. Mit dem Urteil aus Düsseldorf hat er jetzt das Recht, den Weg endgültig zu sperren.
Denn dessen Verkehrssicherheit kann Gero Legner nicht garantieren. "Die Bäume finden auf den steilen Schieferhängen des Ittertales keinen Halt und kippen immer wieder um", sagt er. In den vergangenen fünf Jahren seien es mehr als zehn Bäume gewesen. Legner ist der Meinung, dass alle Bäume in diesem Bereich gefällt werden müssten.