Haan: Ein Leitbild für Haan – die Suche geht weiter

Mit einem externen Moderator soll im Herbst die Diskussion beginnen. Die Mitarbeit des Bürgerarbeitskreises und aller Haaner ist ausdrücklich erwünscht.

Haan. Keine Ratssitzung ohne Leitbilddiskussion? Wer auf die Tagesordnungen der vergangenen Monate schaut, gewinnt genau diesen Eindruck. Denn auch am Dienstag, der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause, stand das Thema wieder zur Diskussion.

Eine wegweisende Entscheidung wurde auch dort nicht getroffen. Aber immerhin konnten sich die Fraktionen darauf verständigen, einen Moderator zu finden, der die vom Bürgerarbeitskreis Leitbild angedachte Diskussionsveranstaltung im Herbst leiten soll.

Hatte deren Sprecher Helmut Weber Ende vergangenen Jahres die Politik nicht so recht von dem Bürger-Engagement in Sachen Leitbild überzeugen können, war sich die Politik jetzt einig, den Prozess nicht ohne die Mitglieder des Arbeitskreises und die Bürger fortsetzen zu wollen.

Unterstützung fand der Bürgerarbeitskreis auch in seiner Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Marketing und Marktforschung (GfMM) - deren Geschäftsführerin ist Maria Neumeier, Privat-Dozentin an der Bergischen Uni Wuppertal - die ebenfalls die Entwicklung eines Leitbildes angeboten hat.

"Das Institut hat sich auf ein Marketingkonzept konzentriert. Das hilft uns bei der Frage, wie wir Haan in den kommenden 15 Jahren weiterentwickeln sollen, nicht weiter", kritisierte Wilfried Pohler (SPD) das vorliegende Angebot. Er begrüßte das Angebot des Bürgerarbeitskreises. "Darauf kann man aufbauen." Pohler schlug einen öffentlichen Prozess, geleitet von einem externen Moderator, vor.

"Wir würden einen Moderator" begrüßen", signalisierte Harald Giebels (CDU) konservative Zustimmung und forderte die Beteiligung des Bürgerarbeitskreises und einen einheitlichen Verfahrensvorschlag.

Nachdem Siegbert Vogt, im Rathaus der zuständige Mitarbeiters fürs Leitbild, versichert hatte, dass ein externer Moderater weitaus preiswerter sei als ein professionell durchgeführter Prozess (30 000 Euro), wird die Stadt in den kommenden zwei Wochen einen geeigneten Moderator suchen.

Damit dürfte das Angebot der GfMM keine Mehrheit mehr finden. Deren Konzept hatte Jochen Sack (GAL) als inhaltsleer beschrieben. Michael Ruppert (FDP) erschien der Vorschlag, die Leitbildentwicklung in einem mehrjährigen Prozess zu implementieren (die GfMM spricht von fünf bis zehn Jahren) , als reizvoll, betonte, man wolle den Bürgerarbeitskreis nicht übergehen und schlug weitere Gespräche statt einer Entscheidung vor. Gleiches tat Veli Malovic (UWG), der eine Vertagung der Leitbildentwicklung auf den Zeitraum nach der Kommunalwahl empfahl.