Haan: Neuer Markt - Platanen bleiben stehen

Der Fachausschuss sprach sich einstimmig für die preiswertere Variante aus: Die größten Schäden werden beseitigt.

Haan. Das war knapp. Haarscharf sind die elf Platanen auf dem südlichen Neuen Markt ihrem Schicksal (zu Kleinholz verarbeitet zu werden) entgangen. Einstimmig haben die Mitglieder des Bau-, Vergabe- und Verkehrsausschusses am Donnerstagabend beschlossen, die Kettensäge in der Garage zu lassen. "Wir wollen zwischen Sparkasse und Deutscher Bank keine Fällaktion", lautete der fraktionsübergreifende Tenor. Zumal der Kahlschlag laut Verwaltung rund 22000 Euro kosten würde. Das sei ein Betrag, den sich eine Stadt im Nothaushalt nicht leisten könne.

Stattdessen soll nun Plan B zum Zuge kommen: die Erweiterung der sanierungsbedürftigsten Baumscheiben sowie die Beseitigung der größten Schäden, die das Wurzelwerk der Bäume an Gehwegen, Bordsteinen und Beeteinfassungen angerichtet hat.

Rund 14 000 Euro hatte die Verwaltung für diese Variante veranschlagt. Angesichts der finanziellen Schieflage der Stadt soll der Betrag allerdings nicht sofort und komplett ausgegeben werden, sondern nach Dringlichkeit. "Wo Gefahr im Verzug ist, muss natürlich gehandelt werden", sagte SPD-Ratsherr Jörg Dürr. Er spielte damit auf die zahlreichen Stolperfallen an.

Als der Neue Markt vor Jahrzehnten ausgebaut wurde, standen die heute 30 bis 40 Jahre alten Bäume bereits. Bebauung und Parkplätze waren damals den Bäumen angepasst worden. Mittlerweile sind die Platanen jedoch sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe geschossen. Mit der Folge, dass Bordsteine von den starken Ankerwurzeln bis zu 15 Zentimeter angehoben worden sind. Auch das Gehwegpflaster, unter dem sich die Wurzeln entlangranken, hat gelitten. Es ist uneben und birgt Gefahren vor allem für Kinder und Senioren.

Zunächst sollen nun die dringlichsten Arbeiten in Angriff genommen werden. Die können so weit gehen, dass nicht nur Bordsteine saniert und neu angepasst, sondern auch manche Baumscheiben erweitert werden müssen - was allerdings den Wegfall oder zumindest die Einschränkung von zwei Parkplätzen zur Folge haben kann. "Das werden richtige Baustellen mit Absperrungsbarken und allem anderen", gab Betriebshofleiter Claus Hippel zu bedenken.

Trotz des Nothaushalts hätte die Stadtverwaltung die teurere und radikalere Variante, die Fällung der elf Platanen sowie die Neupflanzung von kleinkronigen Bäumen, bevorzugt. Für sie wäre es die sinnvollere Lösung gewesen, weil die neuen Bäume auf absehbare Zeit keine Schäden anrichten. "Wir können aber auch mit Variante 2 gut leben", sagte Hippel: "Wichtig ist, dass überhaupt gehandelt wird. Und am Neuen Markt muss gehandelt werden."