Händler freuen sich über Umsatz

Der Handel verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent.

Foto: Dietrich Janicki

Die roten Schilder mit dem englischen Schriftzug „Sale“ schmücken derzeit überall die Schaufenster und weisen auf reduzierte Warenpreise hin. Obwohl der offizielle Sommerschlussverkauf seit Jahren Geschichte ist, lockt der Einzelhandel zum Saisonende noch immer mit satten Rabatten. „Die Kunden erwarten das auch. Viele kommen dann ganz gezielt, um Schnäppchen zu machen“, sagt Martina Michalke. Die Inhaberin des Modegeschäfts Aust auf der Breite Straße in Mettmann bietet Trägertops, Shirts und Shorts, Röcke und Blusen derzeit zur Hälfte des ursprünglichen Preises an.

„Die Resonanz ist da. Manche Leute haben den Urlaub noch vor sich und suchen gezielt nach luftigen Sommersachen zum Schnäppchenpreis.“ Rote Zahlen schmücken auch die Etiketten von Hosen und leichten Jacken bei Hoffstaedter in der Freiheitstraße. „Wir haben noch Einzelteile zu sehr günstigen Preisen, doch es sind nicht mehr alle Größen da“, sagt Inhaber Michael Hoffstaedter. Mit dem Geschäft in den Sommermonaten ist er zufrieden. „Wir hatten ganz gutes Wetter und es ist im Vergleich zum vergangenen Jahr weit weniger Ware noch da.“

Besonders gefragt waren Blusen aus leichten Materialien, Westen ohne Arm und Shirts mit Polokragen. „Die Baustelle hat den Umsatz weniger beeinträchtigt, als ich das erwartet hatte. Die Kunden sind zu Fuß immer gut durchgekommen“, sagt Michael Hoffstaedter. Als der Bagger direkt vor seiner Tür im Einsatz war, hat er Wolfgang Tenner schon gestört. „Die Situation ist jeden Tag anders.

Gerade war drei Wochen Pause und nun arbeiten sie wieder an allen Ecken. Doch ich hoffe, dass noch ein paar Kunden kommen, wenn die Ferien vorbei sind“, sagt der Inhaber des Schuhgeschäfts Sinemus in der Kleinen Mühlenstraße.

Bei ihm gibt es noch Sandalen und Ballerinas zu reduzierten Preisen. „Wir kaufen bereits die Ware für den nächsten Sommer ein und brauchen den Platz“, sagt Wolfgang Tenner. Er spürt zwar das veränderte Kaufverhalten durch das Internet, viele seiner Kunden schätzen jedoch Service und Beratung in seinem Geschäft. Da sieht auch Björn Musiol die Stärken des Einzelhandels und der Innenstädte. Sie bieten Einkaufen als Erlebnis.

„Die Städte tun eine Menge, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern — auch wenn die Baustellen, wie in Mettmann, zunächst nicht angenehm sind“, sagt der Regionalreferent für den Kreis Mettmann beim Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband.

Er bestätigt das gute Stimmungsbild für die Sommermonate. „Mit einem Umsatzwachstum von 1,5 Prozent verzeichnen wir im Vergleich zum Vorjahr einen moderaten Anstieg. Das Konsumklima ist stabil und gerade bei Textilien und Schuhen rechnen wir aufgrund der warmen Witterung noch mit einem guten Saisonschlussverkauf“, beton Björn Musiol.

Um kurzfristig auf Trends zu reagieren, bekommt Martina Michalke noch täglich neue Ware, die gleich ein rotes Preisschild bekommt. „Es gibt also immer noch etwas zu entdecken“, erzählt Martina Michalke.