Handel: Abbindung wird tödlich
Mettmann-Impulse ist gegen Trennung und Schließung von Schwarzbach- und Flintrop-Straße.
Mettmann. Die Fronten sind klar: Mettmann-Impulse ist gegen die Sperrung der Schwarzbachstraße und gegen eine Sackgasse auf der Flintrop-Straße. SPD und Grüne haben signalisiert, dass sie dem Vorschlag der Verwaltung in der Planungsausschuss-Sitzung am Mittwoch folgen werden (also Sperrung und Sackgasse). CDU, FDP, UBWG und Linke/Piraten haben sich noch nicht öffentlich geäußert.
Axel Ellsiepen, Vorsitzender von ME-Impulse, spricht ebenso wie sein Vorstandskollege Jens-Christina Holtgreve von der Gefahr, dass die Innenstadt „zu Tode beruhigt werde.“ Die Sperrung der Schwarzbachstraße im Frühjahr habe deutlich gezeigt: Die Laufkundschaft rund um den Jubi habe spürbar nachgelassen, die Kundenfrequenz in den Ankerläden (Rewe, Penny) ebenfalls.
Und die Umsatzzahlen seien zweistellig zurückgegangen. Nach Aufhebung der Sperrung der Schwarzbachstraße habe sich die Situation des Einzelhandels nahezu normalisiert, so Ellsiepen. Sollte der Planungsausschuss am Mittwoch (17 Uhr Rathaus) dem Beschluss fassen, die Schwarzbachstraße zu sperren, und die Flintrop-Straße zu trennen, dann haben Rewe und Penny schon angekündigt, ihre Geschäfte möglicherweise zu schließen.
Me-Impulse bekommt für sein Ansinnen, Anliegerverkehre in der Innenstadt zuzulassen, große Unterstützung von Lars Esser-Carius, Geschäftsführer der Amandale Real Estate GmbH (Eigentümerin der Neanderthal Passage): „In allen Mittelstädten Deutschenlands werden die Fußgängerzonen verkleinert und der Einzelhandel reduziert sich auf Kernbereiche. In schwächeren Lagen dieser Fußgängerzonen mehren sich daher die Leerstände. Es kämen Ein-Euro-Shops und Spielcasinos. Wenn mal an der Schwarzbachstraße die Ankermieter verschwunden seien und die Leerstände dominierten, so Esser-Carius, dann bringe auch eine Aufhübschung des JuLis nicht mehr. Ganz wichtig sei, dass beide Tiefgaragen aus beiden Richtungen erreichbar seien. Ellsiepen und Holtgreve wollen die Zahl der Autos, die täglich durch die Innenstadt fahren, verringern. Aber nicht von 14 500 auf 2000, sondern auf die Hälfte, also 7500. Dies lasse sich durch folgende Veränderungen erzielen: Die breite Straße wird zu einem Boulevard umgebaut (Bäume und Bürgersteige an der einen Seite von über fünf Metern). Es werden Schilder aufgestellt, die Tempo 20 (verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) und Anlieger frei vorschreiben. Ein Minikreisel zu Beginn der Breite-, Flintrops- und Schwarzbachstraße soll die Autofahrer auf die veränderte Verkehrssituation aufmerksam machen. Vor Hoffstaedter und und vor der Neanderthal-Passage werden sogenannte Shared-Space-Zonen geschaffen (Fußgänger und Autofahrer gleichberechtigt).