Rainer Schmitz entdeckt Mettmann immer neu
Der Fotograf wartet geduldig auf das ideale Motiv.
Mettmann. Im Sekundentakt auf den Auslöser drücken und später schauen, ob ein gelungenes Motiv dabei ist? Das ist nicht der Weg, den Rainer Schmitz (48) mit seiner Fotokunst gehen möchte. Stattdessen kann es auch schon mal ein Jahr dauern, bis es diesen einzigartigen Moment gibt. So wie bei dem Baum auf dem Weg nach Wülfrath, an dem Schmitz gefühlte hundert Mal vorbeigefahren ist, bevor er das Bild „im Kasten“ hatte. Mal war es zu dunkel, mal zu hell. An anderen Tagen passte das Ambiente ringsherum nicht. Und dann war er endlich da — der Tag, an dem alles stimmte. „Das kann lange dauern“, so Rainer Schmitz.
Wo andere am Computer „herumexperimentieren“ und diverse Bildbearbeitungsprogramme bemühen, hat der Mettmanner Fotokünstler schon vor dem Schnappschuss eine genaue Vorstellung davon, was er später auf seinen Bildern sehen möchte. Was nicht ausschließt, dass es nicht auch schon mal eine spontane Aufnahme geben kann. So wie die am Goldberger Teich — gehüllt in melancholischen Morgennebel. So manch einer würde wohl vorbeifahren und denken: Das ist aber mal wieder nebelig heute. Derweilen steigt Rainer Schmitz auf dem Weg zur Arbeit noch mal schnell aus dem Auto. Wohl wissend, dass es nicht allzu viele Gelegenheiten geben mag, zu denen sich eine solche Stimmung einfangen lässt.
Muss man also ein Romantiker sein, um dem Morgennebel etwas abgewinnen zu können? „Ein bisschen schon“, gesteht Rainer Schmitz, der eigentlich als IT-Techniker sein Geld verdient. Viel Raum für Gefühle lässt ein solcher Job vermutlich nicht. Die wiederum sind der Antrieb für so manches Projekt, das noch auf seine Vollendung wartet. So hat der Fotokünstler Kontakt zu ehemaligen Mettmannern aufgenommen, um sie — mittlerweile in der Ferne lebend — mit heimischen Utensilien abzulichten. Heimat hat für ihn eine ganz besondere Bedeutung.
