Handwerker nutzen die Ferien
Die Bücher sind eingepackt, die Flure in den Schulen menschenleer — fast. In den Räumen tummeln sich die Handwerker.
Mettmann. „Es wird jedes Jahr schwieriger, frühzeitig und termingerecht Handwerker zu finden, die während der Ferien in den Turnhallen und Schulen notwendige Umbau- und Sanierungsarbeiten vornehmen“, sagt Ottmar Viehbeck vom Gebäudemanagement der Stadt Mettmann. Nur wenn er die Arbeiten früh genug ausschreibt, hat er eine Chance, geeignete Handwerker zu finden. Manchmal beginnen die Firmen aus Termingründen am Ende der Sommerferien und arbeiten dann in der Unterrichtszeit weiter oder setzen die Arbeiten in den Herbstferien fort. Doch das geht nur, wenn die Schulleitung und die Lehrer grünes Licht geben.
An sechs Schulstandorten wird in den Sommerferien gearbeitet: An der Grundschule am Neandertal an der Gruitener Straße ziehen die Handwerker neue Wände und bauen Türen ein. Der Grund: Die Offene Ganztagsgrundschule platzt aus allen Nähten. Eine achte Gruppe soll die Kapazitätsnot lindern. 25 000 Euro kosten die Umbauarbeiten.
Die Elektrohaupt- und -unterverteilungen an der Grundschule Herrenhaus sind marode. Der TÜV hat angeordnet, dass die Leitungen ausgewechselt werden müssen. Kosten: 50 000 Euro.
Die Schulleiter sind zu dem Ergebnis gekommen, dass an der Astrid-Lindgren-Schule in Metzkausen ein Inklusionsschwerpunkt eingerichtet wird. Die Stadt muss dafür Rampen und einen Aufzug einbauen. Allerdings erst in den folgenden Jahren. In den Sommerferien werden die Türen auf einen automatischen Öffnungs-Betrieb umgebaut. „Insgesamt werden an der Astrid-Lindgren-Schule 300 000 Euro investiert“, sagt Viehbeck.
Eine relativ kleine Summe, nämlich 10 000 Euro, gibt die Stadt für neue Sonnenschutzanlagen und einen neuen Anstrich des Außengeländers an der Carl-Fuhlrott-Realschule aus.
Rund 1,2 Millionen Euro kosten die neuen Fenster am HHG. „Sie sind aus Holz, stammen aus den 80er Jahren, die Technik und die Beschläge können nicht mehr repariert werden“, sagt Viehbeck. Derzeit tauscht eine Fachfirma die Fenster und den Sonnenschutz in den Trakten B und D jeweils an der Ostfassade aus. Der Brandschutz an öffentlichen Gebäuden spricht immer mit: Am HHG müssen deshalb neue Fluchttreppen angelegt werden. Kostenpunkt: 150 000 Euro.
Gleiches gilt am KHG: Auch dort muss die Stadt für den Brandschutz rund 200 000 Euro locker machen. Konkret: Neue Decken in der Verwaltung, neue Türen im Bauteil A und F, Wände im Untergeschoss. 25 000 Euro kostet die komplette Sanierung der WC-Anlage in der Aula.
Nicht alles muss die Stadt selbst zahlen: Geld aus dem Programm „Gute Schule 2020“ soll in den nächsten Jahren in folgende Projekte fließen: Erneuerung von Fenstern am Heinrich-Heine-Gymnasium (220 000 Euro), Sonnenschutzanlage am Altbau der Grundschule Am Neandertal (25 000 Euro), Fenstererneuerung an der Grundschule Herrenhauser Straße (60 000 Euro). Außerdem wird Geld locker gemacht für: WC-Anlage der Aula des KHG (25 000 Euro), Investitionskostenzuschuss für die Errichtung einer weiteren Ogata-Gruppe (etwa 70 000 Euro) an St. Lambertus. Für neue Möbel fließen insgesamt noch einmal 90 000 Euro in die Schulen. Allerdings erst im nächsten Jahr.