Erkrath Privathäuser erhalten jetzt Glasfaser

Erkrath. · Die Stadtwerke preisen ihr Angebot an, Haushalte in Erkrath mit Glasfaser auszurüsten. Eine Mindestanzahl an Teilnehmern ist aber notwendig.

 Zum Glasfaserausbau in Erkrath berichteten Michael Küpping, Leiter Vertrieb, und Daniel Schaber vom Privatkundenvertrieb der Stadtwerke.

Zum Glasfaserausbau in Erkrath berichteten Michael Küpping, Leiter Vertrieb, und Daniel Schaber vom Privatkundenvertrieb der Stadtwerke.

Foto: Stefan Fries/Fries, Stefan (frs)

Die Stadtwerke treiben den Glasfaser-Ausbau in Erkrath voran. Was 2017 unter der neuen Marke „Lichtwelle Erkrath“ gestartet worden war, soll innerhalb der nächsten fünf Jahre abgeschlossen sein. Zunächst waren öffentliche Gebäude und Gewerbegebiete angeschlossen worden, seit diesem Jahr liegt der Fokus auf Privatkunden. „Damit sind wir als Stadtwerke Erkrath in Deutschland ganz vorn dabei, denn nur fünf Prozent aller Haushalte haben heute schon einen Glasfaser-Anschluss“, sagt Geschäftsführer Gregor Jeken.

Weil das nur in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft gelingen könne, haben die Stadtwerke nun eine Marketing-Offensive gestartet. Mit großflächigen Plakaten, Postern in Läden und Geschäften, Bannern und Infoständen wird versucht, die Marke „Lichtwelle“ noch bekannter zu machen. Dazu gehört auch die Anpassung des Internetauftritts, Online-Werbung etwa bei Google und Facebook, sowie die direkte Ansprache der Bürger.

„Wir müssen noch bekannter werden, denn je mehr Nachfrage, desto schneller kann der Ausbau vorangetrieben werden“, sagt Jeken. Das funktioniert so, dass Vertragskunden der Stadtwerke auf der Website ihr Interesse an einem Anschluss vermerken können. „Sobald eine Quote von 60 Prozent in einem Kabelverzweiger-Bereich erreicht sind, fangen wir an zu bauen“, versichert Vertriebsleiter Michael Küpping. Deshalb auch der Slogan „Erkrath macht die Welle“.

Doch auch ohne Voraussetzung kann sich jeder einzelne Bürger einen Glasfaser-Anschluss direkt in sein Haus legen lassen – das kostet pauschal nur einmal 1500 Euro. Doch die Geschäftsführung hofft natürlich, dass über die Quotenlösung möglichst viele Bereiche der Stadt komplett ausgebaut werden können – nicht nur, weil das viele Vertragskunden binden würde, sondern auch, weil die Stadtwerke Erkrath so ihr Selbstverständnis als Innovationsmotor festigen könnten.

Als Gas- und Wasserversorger gestartet, übernahmen die Stadtwerke 1997 auch die Stromversorgung und stellten diese schon bald auf 100 Prozent Ökostrom um. Rechnet man noch die Straßenbeleuchtung mit ein, ist das Unternehmen der größte Infrastruktur-Anbieter in Erkrath.

Als 100-prozentige Tochter der Stadt sind die Stadtwerke trotzdem ein relativ kleines Unternehmen mit gerade einmal 100 Mitarbeitern. „Wir haben für das Projekt ,Lichtwelle’ schon neue Leute eingestellt und wollen weiter Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen“, erklärt Gregor Jeken. Gute Fachkräfte seien immer schwieriger zu finden. Für den Glasfaserausbau investieren die Stadtwerke insgesamt 30 Millionen Euro in sieben Jahren, bewilligt vom Gesellschafter- und Aufsichtsrat. Inzwischen sind alle Gewerbegebiete (87 Geschäftskunden), die Stadtverwaltung und die meisten Schulen angeschlossen. Wie weit der Ausbau in den Wohngebieten voranschreitet, kann man jederzeit unter lichtwelle-erkrath.de auf einer interaktiven Karte einsehen. „Weil wir von Strom und Gas über TV und Internet bis zu den Tiefbaumaßnahmen alles aus einer Hand anbieten, sind wir sehr effizient“, betont Jeken.

So sei es auch kein Problem gewesen, nach dem Schulbrand in der Sandheide das Ersatzgebäude an der Schmiedestraße kurzfristig anzuschließen. „Da wir im Gegensatz zur Konkurrenz auch für die ,Letzte Meile’ Glasfaser verwenden, können wir das volle Übertragungsvolumen garantieren“.