Hochdahl: Der Bayerpark wird aufgeräumt
Denkmal: Die Teiche werden entschlammt, die Wehranlage saniert. Noch dieses Jahr soll über die Unterschutzstellung entschieden werden.
Hochdahl. Die Idee, den Bayerpark unter Denkmalschutz zu stellen, ist nicht neu. Nachdem die BmU die Stadtverwaltung bereits vor zwei Jahren gebeten hatte, zu überprüfen, ob dies möglich sei, engagiert sich seit dem vergangenen Jahr auch der Bürgerverein Hochdahl für dieses Projekt. Dessen Mitglieder stellten einen Antrag auf Denkmalschutz des gesamten Gebiets bei der unteren Denkmalbehörde, die im Erkrather Rathaus bei der Bauaufsicht angesiedelt ist.
"Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen", sagte am Dienstag Herbert Bander, Schriftführer im Bürgerverein, auf WZ-Nachfrage. Aber er ist optimistisch, dass der Bayerpark unter Schutz gestellt wird. Aus Sicht des Bürgervereins seien eben nicht nur die Gebäude, sondern die gesamte Parkanlage von historischem Wert. "Die Teiche zum Beispiel, auf denen bin ich als Kind Schlittschuh gelaufen", erinnert sich Bander. Sie sollen wieder mehr in den Blickpunkt rücken.
Dafür hat die Stadt Erkrath - unabhängig von der Aufnahme des Bayerparks in die Liste der Denkmäler - bereits 2008 die Summe von 10000 Euro bereitgestellt. "Die beiden kleineren Teiche oberhalb des großen Teichs an der Sedentaler Straße werden entschlammt", kündigt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs an. "Der große Teich wird aufgeräumt, unter anderem werden Bretter daraus entfernt."
Darüber hinaus sei eine Sanierung der alten Wehranlage geplant, die einen Anstieg des Wasserpegels um 30 bis 40 Zentimeter zur Folge hat. Dann sei auch die kleine Insel wieder als solche zu erkennen. "Der Beschluss ist ja bereits zweieinhalb Jahre alt, aber der Auftrag ist inzwischen vergeben", sagt Heffungs. Er hofft, dass der Startschuss für die Arbeiten noch in diesem Herbst fällt.
Während die Pflegemaßnahmen im Bayerpark also bald beginnen könnten, ist auch Helmuth Hentschel, Leiter der Bauaufsicht, optimistisch, dass noch in diesem Jahr über die Unterschutzstellung des Bayerparks entschieden wird. "Es spricht einiges dafür", sagte er am Dienstag.
Der Stadt lägen bereits Voreinschätzungen der zuständigen Fachdienststellen - der Unteren Denkmalbehörde und des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland - vor. Aber am Ende sei es eine politische Entscheidung, die im Planungs- und Verkehrsausschuss getroffen werde. Hentschel: "Eigentlich nur ein formaler Akt."
Dass der Bürgerverein Hochdahl dabei von einem Flächendenkmal spricht, ist nicht ganz korrekt. "Das ist ein Begriff, der immer wieder gebraucht wird, den es so im Gesetz allerdings nicht gibt", sagt Hentschel.
"Aber wie soll man einen unter Schutz gestellten Park sonst nennen?" Das Gesetz unterscheide lediglich zwischen Bau- und Bodendenkmälern. "Wir müssen einschätzen, um was es sich beim Bayerpark handelt. Er kann beides sein. Das ist eine Formalie, die vom Ergebnis her keinen Unterschied macht."