Hochdahl: Kein Grundstück für Tierklinik
Das Gebäude der Tierklinik Neandertal in Trills ist zu klein. Tierarzt Heuss findet keine Baufläche in Erkrath.
Hochdahl. Wachstum und Erfolg führen die Tierklinik Neandertal an die Grenzen ihres Domizils. 23 Mitarbeiter um den Leitenden Arzt Dr. Marcus Hess kümmern sich in dem engen Gebäude in Trills um die Tiergesundheit. Hunde, Katzen und Heimtiere anderer Arten werden von ihren Besitzern zur Behandlung gebracht, wenn nötig zum nächtlichen Notdienst. Nicht leicht, bei so viel Verkehr mit den Nachbarn ein gutes Verhältnis zu pflegen.
"Ich fühle mich wohl in Hochdahl, aber ich muss gucken, wie ich weiter wirtschaften kann", stellt Hess fest. Eine Möglichkeit konkretisiert sich wenige Kilometer entfernt von Trills: ein Grundstück für Kauf und Neubau im Technologiepark Haan an der Millrather Straße. Für Hess wäre das in vieler Hinsicht ideal: Es gibt eine gute Verkehrsanbindung, und die nächsten Wohnnachbarn wären weit weg. Außerdem gäbe es Platz zum Wachsen.
"Wir suchen eine Perspektive für die nächsten 25 Jahre. Langfristig wollen wir etwa 50 Mitarbeiter haben", so Hess. Er habe versucht, eine Baufläche in Erkrath zu bekommen. Von der Stadt habe er dabei nur gehört, dass man ihm nicht helfen könne. Stadtkämmerer Heribert Schiefer bestätigt auf Anfrage der WZ die Schwierigkeiten: "Wir haben uns das nicht leicht gemacht, und es tut uns leid". Die Stadt habe nur noch sehr wenige Flächen frei. Für einen diskutierten Platz im Gewerbegebiet Bessemerstraße, am Rand von Hochdahl, stelle sich die Stadt etwas anderes vor als eine Tierklinik. "Unsere Kriterien sind immer die Arbeitsplätze und das Steuerpotential", erklärt Schiefer.
Die Nachfrage der Kunden macht große Veränderungen in der Klinik nötig. Für mehr Personal reichen die gemieteten 300 Quadratmeter in Trills nicht mehr aus. Etwa das Dreifache an Fläche ist für den Behandlungsbereich nötig, dazu sollten Besprechungszimmer und Nebenräume kommen. Mehr Apparate braucht das Team von Hess ebenfalls. "Wir sind eine Überweisungstierklinik", sagt Hess. Er wolle den Tierärzten nicht die Arbeit wegnehmen, sondern deren Angebot ergänzen.
Schon jetzt gibt es Ultraschall, digitales Röntgen, eine Kamera für Diagnostik. Tiere werden hier operiert und stationär behandelt. Hess sieht eine Stärke in der Spezialisierung der Klinikärzte. Es gibt einen Krebsfachmann und eine Hautärztin. Als Orthopäde arbeitet Hess mit einem Kollegen der Uni Zürich zusammen, um Tieren künstliche Hüftgelenke einzusetzen.
Anfang des Jahres will Hess einen weiteren Partner in sein Unternehmen aufnehmen. Einen festen Zeitplan für Neubau und Umzug hat er noch nicht. Wenn das Projekt in Haan realisiert werden kann, rechnet der Klinikchef mit Investitionen im siebenstelligen Bereich.