Hochdahl: Still ruht die Wiederbelebung

Hildener Strasse: Immer noch kein Lebensmittelladen – und jetzt zieht auch noch die Post um.

Hochdahl. Mal sind die Fensterscheiben verklebt, dann wieder einsehbar. Das ist aber auch schon die einzige Veränderung, die das leer stehende Ladenlokal an der Hildener Straße zu bieten hat. Seit Kaisers vor rund einem Jahr eingepackt und mit Ausnahme eines Hinweisschildes auf seine Filiale an der Bahnstraße lediglich Frust über die Versorgungslücke hinterlassen hat, sind die Dinge gleich geblieben.

Postsprecher Dieter Pietruck zur Zukunft der Post an der Eisenstraße

Im Fenster prangt lediglich unübersehbar das Schild eines Immobilienmaklers aus Düsseldorf, der im Auftrag des Eigentümers einen Mieter für die 400 Quadratmeter Verkaufsfläche sucht. "Bisher gibt es noch keinen Interessenten", sagte gestern eine Mitarbeiterin des Maklers.

Gerüchte, dass Christoph Windges nach Bergstraße und Hochdahler Markt an der Hildener Straße ein drittes Lebensmittelgeschäft zu eröffnen gedenkt, können frühestens in der kommenden Woche beantwortet werden - dann kommt der Einzelhändler aus dem Urlaub zurück.

Mit einem klaren "Das stimmt" wird hingegen aus der Vermutung ein Fakt, dass die Post von der Eisenstraße wegzuziehen gedenkt. "Wir wollen bis Ende des Jahres eine Partner-Filiale eröffnen", bestätigte Dieter Pietruck, Sprecher der Post.

Das bedeute jedoch nicht, dass die Post in fünf Monaten auch dann schließe, wenn dieser Partner in Gestalt eines Einzelhändlers noch nicht gefunden worden ist. "Wir schließen erst, wenn wir einen neuen Partner haben." Der Hochdahler Markt, wo dieser reibungslose Wechsel gründlich daneben gegangen ist, sei eine Ausnahme gewesen.

Das aus Gründen der Kostensenkung entstandene Partner-System der Post ist nicht neu. Ein Einzelhändler - das kann der Bäcker ebenso sein wie der Betreiber eines Zeitschriftenladens - erklärt sich bereit, die Dienste der Post mit zu übernehmen. "Er bietet die gleichen Leistungen an, wie es sie auch jetzt gibt", betont Pietruck.

Die Mitglieder der Werbegemeinschaft Hildener Straße stimmen solche Pläne nicht fröhlich. Sie fühlen sich eher in ihrer Sorge um den Standort bestätigt. "Was uns vor allem fehlt, ist ein Nahversorger", stellt Anna-Maria Schlebusch vom gleichnamigen Bestattungsunternehmen klar.

Vor allem die Bewohner des benachbarten Johanniter-Hauses seinen auf einen Supermarkt vor Ort angewiesen. Der Hochdahler Markt sei für die älteren Menschen oft schon zu weit entfernt.