Haan: „Die Ausflüge sind das Beste“

Die erste Runde der Stadtranderholung ist vorbei. Nach drei Wochen erwarteten die 100 Mädchen und Jungen am Mittwoch ihre Eltern und Großeltern zum Abschlussfest.

Haan. William findet alles gut. Engagiert steht der Neunjährige hinter dem Tresen der Saftbar, schenkt professionell Froschbowle aus und rattert ohne nachzudenken das Angebot herunter: "Bananensaft, Milch, Kirschsaft, Multivitaminsaft ..." William hat zum dritten Mal an der Stadtranderholung der Stadt Haan teilgenommen. Und Knut vom Bovert kennt er auch schon: "Schau mal Mama, da ist der Bürgermeister", sagt er und zeigt in Richtung Aula.

Feuer und Flamme für den städtischen Ferienspaß ist auch Williams Mutter, Susanne Schmidt aus Haan. "Ich bin total begeistert", sagt sie und strahlt. "Das ist so toll hier und so super organisiert. Die machen hier Sachen, die unternehme ich das ganze Jahr über nicht mit meinen Kindern." Auch dass die Kinder drei Wochen lang von 9 bis 17 Uhr betreut werden, kann sie nur unterstützen. "Das tut ihnen richtig gut. Das brauchen die auch." Grund genug für sie, im kommenden Jahr auch ihren zweiten Sohn Robin (6) in die Obhut von Jugendreferent Dieter Köhler und den zahlreichen Betreuern zu geben.

Zwei der Betreuerinnen haben in einer Ecke der Gymnasium Lidschatten, Wimperntusche, Kajal und Lippenstift ausgebreitet. Kinderschminken bieten Ela (18) und Pia (15) an. Eine ihrer ersten "Kundinnen" ist Lena. Auch die neunjährige hat drei Wochen Ferien mit der Stadt gemacht. "Der Ausflug in den Movie-Park hat mir am besten gefallen", sagt sie. Auf die Frage, ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sein will, nickt sie energisch.

Währenddessen füllt sich die Aula langsam. Vor allem Mütter und Großeltern sind der Einladung ihrer Kinder zum Abschlussfest gefolgt. Und bekommen nicht nur eine kleine Aufführung des Zauberers und Feuerschluckers Ben Sharisani zu sehen, sondern können ihren Nachwuchs auch bei der MiniPlaybackshow, der Einradvorführung, der Modenschau und der Hommage an die vergangene Fußball-EM bejubeln.

Zur Stärkung vorneweg oder zwischendurch gibt es bei Nils, Florian und Tristan Hotdogs. "Wir haben genau 248 Würstchen, 250 Brötchen und 2500 Gramm Röstzwiebeln", zählt Tristan auf, während er mit der Holzzange nach dem nächsten Würstchen fischt. Auch er und seine zwei Freunde (alle zehn Jahre alt) sind in Sachen Stadtranderholung keine Anfänger mehr.

"Wir waren schon im vergangenen Jahr dabei", bestätigen sie auf Nachfrage. Und auch ihnen hat der Ausflug nach Bottrop am meisten Spaß gemacht. Nur das Wetter sei nicht immer so gut gewesen. So fiel der Freibadbesuch einmal ins Wasser.

Auch Nils, der eine Etage höher hinter der von den Eltern spendierten Kuchentheke steht, hat die großen Ausflüge, die immer freitags stattfanden, in guter Erinnerung. "Wir waren im Movie Park, in Gelsenkirchen im Zoo und in Köln im Schwimmbad", sagt er.

Und noch ist der Spaß nicht zu Ende. Oder um mit Dieter Köhler zu sprechen: "Das dicke Ende kommt noch." Denn während die jüngeren Feriengäste die Nacht im Jugendhaus verbringen ("da wird es trockener und wärmer sein"), übernachten die älteren Mädchen und Jungen auf dem Pfadfinderzeltplatz in der Nähe von Koblenz.