Haan: PCB-Sanierung in 60 Wochen
In die Grundschule Bollenberg steckt die Stadt 1,57 Millionen Euro. Im Gymnasium beginnen im Herbst Sanierung und Mensa-Ausbau.
Haan. Der zweite Versuch muss klappen: An der Grundschule Bollenberg wird seit Ferienbeginn das Gebäude von PCB befreit. Die giftigen und krebsauslösenden chemischen Chlorverbindungen wurden bis in die 1980er Jahre zum Beispiel als Weichmacher in Lacken oder Dichtungsmassen verwendet.
An der Grundschule Bollenberg wurden die inzwischen weltweit verbotenen Giftstoffe in den Nahtstellen zwischen Fenster und Betonwand ausgemacht, aber auch im Putz und den Anstrichen. "PCB diffundiert und kontaminiert auch Wände und Böden", sagt Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements. Und deshalb werden in der 2600 Quadratmeter großen Schule ("einer der größeren in Haan") alle Oberflächen entfernt und alle Fenster erneuert.
"Das ist in den sechs Wochen Ferien natürlich nicht zu schaffen", sagt Ute Eden. 60 Wochen wurden für die Arbeiten, die gemäß den NRW-Richtlinien für PCB-Sanierung durchgeführt werden, veranschlagt. In dieser Zeit werden auch die zwei zurzeit installierten provisorischen Nottreppen als Dauerkonstruktionen in leichter Stahlbauweise angebaut, Brandschutz sowie die Alarmanlage, Beleuchtung und die Toiletten erneuert. Kosten: 1,57 Millionen Euro.
Die Schüler werden bis zu den Sommerferien 2009 (nach deren Ende soll die Grundschule rundum erneuert sein) in bereits aufgestellten Containern unterrichtet. "So können wir unabhängig vom Schulbetrieb sanieren", sagt Eden.
Das hatte 1999/2000 nicht funktioniert. Die damalige PCB-Sanierung wurde ohne Erfolg durchgeführt, eine entsprechende Klageschrift gegen das damals beauftragte Ingenieurbüro bereitet die Stadt vor. Ute Eden: "Wir hatten uns um eine gütliche Einigung bemüht - ohne Erfolg."
Während die Maßnahmen an der Grundschule Bollenberg also noch im vollem Gange sind, ist die Aufstockung des Pavillons (325 000 Euro) an der Grundschule Steinkulle für den offenen Ganztag fast abgeschlossen. Nach den Ferien können die 200 Quadratmeter (zwei große Klassenräume) im erste OG sowie Küche und Speiseraum im Erdgeschoss endlich genutzt werden.
Etwas länger dauert es hingegen, bis der neue massive Pavillon an der Don-Bosco-Schule steht. Das alte Gebäude ist bereits abgerissen, der Bauantrag läuft, im Herbst soll mit dem Aufbau begonnen werden. Auf 190 Quadratmetern (zwei Mehrzweckräume, zwei Nebenräume und ein großer Spielflur) findet dort der offene Ganztag Platz.
In den Kosten von 450 000 Euro ist auch der Raum für eine mögliche Treppe eingeplant, die ins erste Obergeschoss führen könnte, wenn der Pavillon einmal aufgestockt werden muss. Weitere 100000 Euro nimmt die Stadt Haan für Brandschutz, Toiletten-Sanierung inklusive der Einrichtung eines Behinderten-WCs in die Hand.
Der Einstieg in die PCB-Sanierung steht auch am Gymnasium an. Jetzt in den Sommerferien wird das Lehrerzimmer renoviert, im Herbst soll die kleine Mensa erweitert werden. Weil die Stadt einen Antrag auf finanzielle Förderung beim Land gestellt hat, kann erst begonnen werden, wenn feststeht, ob Geld aus Düsseldorf kommt oder nicht. Damit verbunden wird mit der Sanierung begonnen, die ebenso wie an der Grundschule Bollenberg das Erneuern der Fenster und die Beseitigung der belasteten Oberflächen beinhaltet.
