Bürgerverein Hochdahl: Ein Quell der Erinnerung

Heimatkunde: Der Bürgerverein Hochdahl setzt sich auch für den Erhalt historischer Orte ein.

Hochdahl. "Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum. Ich träumt´ in seinem Schatten so manchen süßen Traum..." Es hätte wohl für den Bürgerverein Hochdahl keinen besseren Platz als den Schulhof der ehemaligen Volksschule an der Dorfstraße geben können, um in das alte deutsche Volkslied einzustimmen. Dort hat der Verein jedenfalls mit der Instandsetzung des alten Brunnens und der Pumpe unter der etwa 100 Jahre alten Dorflinde gerade eines seiner heimatkundlichen Projekte abgeschlossen.

"Wir haben einen neuen Schwengel angebracht, damit das gute Millrather Wasser wieder fließen kann", freute sich Vorstandsmitglied Herbert Bander beim Einweihungsfest. Die Geschichte des Brunnens konnte er jedenfalls bis 1910 zurückverfolgen.

"Damals stand auch schon die Schule in unmittelbarer Nachbarschaft", plaudert Bander aus dem Nähkästchen. Zu den Anekdoten am Rande gehörte auch die, dass in der ehemaligen Volksschule evangelische und katholische Kinder getrennt unterrichtet wurden. Auch die Schulhöfe waren durch eine Mauer getrennt.

Das Brunnenwasser wurde nicht nur bis ins Schulgebäude geführt, sondern mit einem Überlauf und unterirdisch verlegten Rohren bis zur Gaststätte "Am neuen End". "Die Leute konnten sich dort Wasser holen", sagt Herbert Bander.

Durch einen Abzweig floss auch noch Wasser zum Hof Püttbach, um das Vieh mit Wasser versorgen zu können. Eine Pumpe auf dem Brunnen habe es damals allerdings noch nicht gegeben. Erst im Jahre 1927 bekam Millrath eine eigene Wasserversorgung, ein Jahr später übernahm die Gemeinde den Wasserwerksbetrieb auf eigene Rechnung.

Mit der Renaturierung der Sedenquelle hatte der Bürgerverein erst kürzlich eine weitere heimatkundliche Aktion auf den Weg gebracht. Die Quelle, die vor etwa 15 Jahren versiegt ist, hat eine neue Einzäunung bekommen. "Wir wollen die Erinnerung an die Geschichte der Quelle bewahren und haben sie neu eingefasst", berichtet Herbert Bander. Außerdem wurden Bäume gepflanzt und eine Gedenktafel aufgehängt. Im Hochdahlhaus informiert eine Schautafel über die Geschichte der Sedenquelle.

Auch die alte Streuobstwiese des Gutes Karschhausen an der alten Strata Coloniensis liegt dem Bürgerverein Hochdahl sehr am Herzen. Dort wurden zwei Esskastanien und zwei Apfelbäume gepflanzt. "Jede der Maßnahmen hat etwa 2000 Euro gekostet, die wir aus angesparten Mitgliedsbeiträgen finanzieren konnten", freut sich Herbert Bander.