Jubiläum: Martin Preuß setzt auf Traditionen
Vor 25 Jahren machte sich der Handwerksmeister selbstständig. Heute beschäftigt er 20 Mann in seinem Betrieb.
Mettmann. Beim Cousin im Sauerland lernte Martin Preuß (52) sein späteres Handwerk kennen. "Der war Heizungsbauer, musste ordentlich anpacken." Das war so ganz nach dem Geschmack von Preuß. Und so ging er 1974 bei Noll (Sanitär- und Heizungstechnik) in die Lehre, lernte Gas- und Wasserinstallateur - später noch Heizungs- und Lüftungsbau.
Vor 25 Jahren machte sich Preuß als Ein-Mann-Betrieb selbstständig. Heute beschäftigt er 20 Mann, davon sechs Auszubildende. Zum 25-jährigen Betriebsbestehen überreichte ihm die Handwerkskammer Düsseldorf eine große Jubiläumsurkunde. Gefeiert wurde daheim, mit der Familie, guten Freunden und seinen Angestellten.
Preuß selbst sitzt heutzutage fast nur noch am Schreibtisch, schreibt Angebote und Rechnungen. Zeit, auf der Baustelle selbst mal wieder in die Hände zu spucken, hat er kaum mehr. Nur ab und an, wenn viel erledigt werden muss, packt er mit an. "Arbeiten, richtig anpacken, das ist dann das Schönste für mich, was es gibt."
Ehrenamtlich engagiert sich Preuß im innungseigenen Gesellenprüfungsausschuss. Und sein Betrieb ist Partner im Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft. "Ich hab’ jedes Jahr um die 20 Praktikanten. Die machen sämtliche Arbeiten mit den Monteuren." Überhaupt war Preuß einer der ersten Chefs, die Schüler in ihren Betrieb holten. Einer von ihnen ist Pascal Dörfler (38), der nach seinem Praktikum Ende der 80er-Jahre in die Lehre bei Preuß ging. Inzwischen ist er die rechte Hand des Chefs.
Preuß ist ein Mann von Traditionen. Gesellen werden nach bestandener Prüfung über den Amboss gelegt, bekommen vom Meister zwei und von den Gesellen eins über den Allerwertesten gehauen. "Das ist der Gesellenschlag." Aber auch Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Ordentlichkeit sind Eigenschaften, die Preuß in guter Handwerkstradition stets von seinen Mitarbeitern einfordert.
Sein größtes Hobby ist die Familie. Fünf Kinder zwischen einem und 21 Jahren fordern ihren Vater. "Ich mache auch viel im Haushalt", sagt Preuß. In zehn Jahren möchte der Handwerksmeister noch mehr Zeit für die Familie haben. Bis dahin, hofft er, werden Alexander oder Maximilian, die schon beide in Vaters Fußspuren wandeln, seinen Betrieb übernehmen.