Stadthalle Neanderstraße Stars kommen in die Stadthalle
Erkrath · Wegen Corona hatte die Stadt ihr Kulturprogramm zuletzt reduzieren müssen. Jetzt gibt es wieder Kabarettabende – alle mit bekannten Gesichtern.
Immer wieder Verschiebungen – und der von vielen mit Spannung erwartete Abend mit Sebastian Pufpaff im September 2021 hatte am Ende sogar abgesagt werden müssen, weil die damalige Situation noch keine Veranstaltung vor ausverkauftem Haus zugelassen hätte. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt und es dürfen nun wieder alle 619 Plätze in der Stadthalle an der Neanderstraße belegt werden. Der Kartenverkauf für Kabarett und Comedy in der ersten Saisonhälfte 2022/2023 hat auch schon begonnen, informiert die Kulturverwaltung.
Die neue Saison startet
erst im September
Die Saison startet zwar erst im September, die Tickets stehen dennoch schon jetzt zum Verkauf. Meist sind sie gut nachgefragt, denn beide Sparten ziehen erfahrungsgemäß auch viele Besucher aus den umliegenden Städten sowie von weiter her an. Das belegt schon ein Blick auf den dann gut mit auswärtigen Kennzeichen belegten Gerberplatz-Parkplatz vis-à-vis der Stadthalle. Besonders voll wird es, wenn die Protagonisten bereits in diversen Fernsehshows aufgetreten sind. Und das trifft auf alle zu, die demnächst zu Gast in Erkrath sind. Veranstaltungsbeginn ist stets um 20 Uhr.
Den ersten Kabarettabend der neuen Saison bestreitet am Freitag, 16. September, Christoph Sieber, der sich unter anderem als Moderator der ZDF-Sendung „Mann, Sieber!“ einen Namen gemacht hat. Als er 2021 Gastgeber der WDR-Mitternachtsspitzen wurde und die beiden alten Hasen Jürgen Becker und Wolfgang Schmickler beerbte, trat er in große Fußstapfen. Doch Sieber erwies sich als würdiger Nachfolger, der das alte Format angemessen auffrischte. Bissig sein wie Schmickler, der im Dezember nach Erkrath kommt, kann Sieber auch, auf seine Art. Sein Programm „Mensch bleiben“ sei ein schonungsloser, satirischer Blick auf Politik, Kunst und Gesellschaft, mit bitterbösen Texten und einer gnadenlosen Sicht auf die Gegenwart, heißt es. Was Humor, Schelmerei und Komödiantentum allerdings nicht ausschließe.
Am Donnerstag, 27. Oktober, übernimmt Comedian Bernd Stelter die Bühne mit „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende“ – eine Empfehlung für alle, die über Montage mosern, über Dienstage diskutieren, die Mittwoche mies und Donnerstage doof finden. Warum soll man viereinhalb Tage pro Woche verschenken, damit endlich wieder Wochenende ist? „Du musst dir dein Konfetti schon selbst ins Leben pusten“, empfiehlt Stelter.
„Sehr erfreut“ ist dann am Freitag, 18. November, Ingolf Lück, der eigentlich schon im Februar hätte auftreten sollen. Charmant, aber direkt, will er nun endlich eine Welt sezieren, die sich so schnell drehe, dass es sich manchmal lohne, einfach stehen zu bleiben und auf die nächste Bahn zu warten, heißt es in der Ankündigung.
Den Schlusspunkt der ersten Saisonhälfte wird Wilfried Schmickler am Freitag, 2. Dezember, setzen. Er zählt mit mittlerweile mehr als 40 Bühnenjahren zu den großen Politkabarettisten des Landes und war schon häufig umjubelter Gast in Erkrath. Mit „Es hört nicht auf“ will er sich pointenreich gegen die Idiotie und Ungerechtigkeiten dieser Welt, gegen soziale Ungleichheit, Hass und Intoleranz positionieren. Es dränge ihn eben, den Dingen auf den Grund zu gehen, sie zu durchschauen, zu präzisieren und erklärbar zu machen. Fragen beantworte er mit Gegenfragen, die beweisen, in welchen Widersprüchen wir leben und dass nichts, was wir als selbstverständlichen Wohlstand hinnehmen, selbstverständlich sei.
Wer nicht bis Herbst/Winter warten kann oder will: Es gibt noch knapp ein Dutzend Karten für den Auftritt von Comedian Johann König am Freitag, 13. Mai, in der Stadthalle, Tickets unter www.erkrath.de.