Kandidaten auf dem Prüfstand

Gesellschaft Verein lud Politiker aufs Podium.

Mettmann. Wer hätte das gedacht? Ob links oder rechts, rot oder schwarz — die Mettmanner Landtagskandidaten haben viel gemeinsam. Auf dem Podium der Gesellschaft Verein zu Mettmann wollte Moderator Friedhelm Kückels von ihnen wissen, welchem Thema sie sich in Mettmann ganz besonders widmen würden.

Die Verlängerung der Regiobahn nach Wuppertal, den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren sowie die verkehrliche Entlastung der Innenstadt nannten Rainer Köster (Die Linke), Harald Giebels (CDU), Manfred Krick (SPD) und Dirk Wedel (FDP) sowie Nils Lessing (Bündnis 90/Die Grünen) unisono. Lediglich Lessing fordert statt des Bau des Seibelquerspange die Kosten dafür besser in den Ausbau des Netzes des Öffentlichen Personennahverkehrs zu stecken. Und Harald Giebels erklärt, sich darum zu kümmern, dass das Finanzamt Düsseldorf doch noch nach Mettmann kommt.

Und bis auf den Liberalen Wedel sprachen sich alle Kandidaten für die Einführung der Sekundarschule in Mettmann aus. Wenngleich Köster eine Gesamtschule forderte. Da viele Städte nicht mehr genug Geld hätten, um ihre Aufgaben zahlen zu können, warb Köster dafür, eine Millionärssteuer zur Unterstützung der Kommunen einzuführen.

Eigentlich sollte auch ein Pirat auf dem Podium Platz nehmen. Doch Klaus Bartel, der die politische Diskussion für die Gesellschaft organisiert hatte, hörte von den politischen Freibeutern nichts, bekam zuletzt nicht mal eine Antwort auf eine erneute Anfrage.

Das Publikum — nach den teils viel zu langen Ausführungen der Politiker ein wenig eingeschläfert — hatte nach mehr als einer Stunde keine rechte Lust mehr, den Kandidaten auf den Zahn zu fühlen. Lediglich einige Kommunalpolitiker wollten vor allem den politischen Gegner auf dem Podiin die Enge drängen.

Lediglich das Thema Ausbau der L 239 von Mettmann zur A 44 im Schwarzbachtal rüttelte die Zuhörer noch einmal ein bisschen wach. Giebels und Wedel forderten beide den weiteren Ausbau der Straße. Da brandete sogar mal so etwas wie Beifall auf. Den Ausbau könnte auch Krick zustimmen, „aber bitte nicht nach den Plänen von 1975, wie Sie es vorhaben“, sagte der Genosse. tl