Koch will mehr Leben in der City

Dietmar Fassbach plant den Sprung nach Istanbul mit seiner Pizza-Firma. In Mettmann eröffnet er ein modern-bürgerliches Lokal

Bürger und Edelleute will er bald bewirten. Mit grundsolider Hausmannskost und Rezepten wie aus Großmutters Kochbuch. „Und ich möchte damit auch die City revitalisieren“, sagt Dietmar Fassbach hinsichtlich der vielen leer stehenden Ladenlokale entlang der Freiheit- und der Poststraße. Der Unternehmer ist gelernter Koch, das Metier kennt er. Überaus erfolgreich ist der gebürtige Düsseldorfer, der dort sein Handwerk einst von der Pieke auf gelernt hat und längst in Metzkausen zu Hause ist, mit seinem Konzept „Stückwerk“.

„Mit dem Geschäft an der Düsseldorfer Straße fing alles an“, erinnert sich der 55-Jährige. Das war 2007. Innerhalb von sechs Monaten brachte er eine Filiale in Kiel an den Start. „Einem Freund, der dort lebt, erzählte ich von dem Konzept.“ Gemeinsam setzten sie die Idee von Pizza, Nudeln und Salaten auch im hohen Norden um. 2008 folgte dann eine Dependance in Neumünster, „und von da kam in jedem Jahr eine weitere Station dazu“.

Zurzeit zählen 20 Adressen bundesweit zum Unternehmen, fünf weitere sind „gerade im Bau“. Noch im Herbst sollen in Leipzig, Leverkusen und Essen Neueröffnungen folgen. Im Köln steht im Januar ein weiteres Lokal in den Startlöchern — „die bereits dritte Filiale“ in der Domstadt. Insgeheim träumt er davon, mit seinem Stückwerk nach Istanbul zu gehen. Wer ihn kennt, weiß, dass er darüber nicht sprechen würde, hätte er nicht längst seine Fühler mehr als bloß in Richtung Bosporus ausgestreckt.

Bei allen Expansionsgedanken bleibt die Zentrale und Ideenschmiede im „schönen Metzkausen, das ist hier wirklich supernett“, beschreibt er „sein Quartier“. „Jeder grüßt jeden auf der Straße“, und wenn man davon mal genug hat, ist man per Autobahn auch schnell woanders. Wobei Fassbach nicht vor hat, woanders hinzugehen. Ganz im Gegenteil. Bei allen Aktivitäten mit seinem Franchise-Unternehmen plant er als Nächstes ein Restaurant. „In bester Innenstadtlage“, wie er die Adresse der vormaligen Löwen-Apotheke beschreibt.

Dort wo einst Blutdruckmessungen vorgenommen wurden und Tabletten über den Tresen gingen, eröffnet er das „Bürger & Edelmann“. Liefe alles glatt, könnten sich bereits zum Jahresende die ersten Gäste, die Appetit auf verfeinerte deutsche Gerichte haben, an die Tische setzen.

„Aber ich habe keine Eile“, gerade ist der beauftragte Architekt damit fertig geworden, die Entwürfe zur Nutzungsänderung der Immobilie beim entsprechenden Amt einzureichen. Neben der feinen Hausmannskost plant er, so etwas wie eine Landbäckerei einzurichten. „Da können die Leute dann zuschauen, wie richtiges Brot gebacken wird.“,