Verkehr in Mettmann Verspätungen und Ausfälle sorgen für Ärger
Kreis Mettmann · Dauernde Verspätungen, unangemessene Fahrpreise und fehlerhafte Kommunikation empören die Jugendlichen. Sie sind auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.
Mangelhafte Anschlüsse, unzuverlässige Verbindungen und Verspätungen – der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sorgt oft für Ärger, so auch in Mettmann. Gerade bei Jugendlichen ohne Führerschein oder Auto lösen die öffentlichen Verkehrsmittel regelmäßig Verzweiflung aus.
So geht es auch Lorenz Bajram. Der 20-Jährige macht seit dem vergangenen Jahr ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), für das er jeden Tag von Mettmann nach Ratingen-Lintorf fahren muss. „In letzter Zeit ist es für mich einfach nur noch katastrophal, mit dem ÖPNV zu fahren“, berichtet der Mettmanner. Für eine Strecke, die mit dem Auto etwa 20 Minuten dauern würde, braucht Lorenz Bajram anderthalb Stunden – und das täglich. Der Grund: „Ich bin darauf angewiesen, dass der erste Bus pünktlich erscheint, damit ich den zweiten Bus noch rechtzeitig schaffe. Das ist bis jetzt fast noch nie vorgekommen, ich muss dann oft eine Stunde auf den nächsten Bus warten.“ Auch regelmäßigere Verbindungen von Mettmann in andere Städte erhofft sich Lorenz Bajram vom ÖPNV: „Man sollte nicht dafür bestraft werden, dass man etwas weiter weg wohnt.“
Mit verspäteten Bahnen und dem langen Warten an kalten Haltestellen kennt auch Lisa Frey sich aus. „Es ist Glückssache, ob die S28 und andere öffentliche Verkehrsmittel heute nur zu spät kommen oder gar nicht“, sagt sie. Dazu wirft Gianluigi Cirmena ein: „Wenn die S28 mal kommt, dann kommt sie unpünktlich.“ Für ihr Langzeitpraktikum muss Lisa Frey jeden Tag zum Essener Hauptbahnhof pendeln – ein eigenes Auto kann sich die frischgebackene Abiturientin nicht leisten. Eigentlich ist die 18-Jährige deshalb auch Freundin der öffentlichen Verkehrsmittel – besonders mit Blick auf die Umwelt. Schade nur, dass die regelmäßigen Verspätungen und Ausfälle ihr die Lust am Bahnfahren genommen haben. So geht es auch Melisa Kadric aus Mettmann. Die 19-jährige Auszubildende ist besonders von der Verbindung zwischen ihrer Heimatstadt und Wuppertal empört. „Richtung Wuppertal gibt es wirklich ständig Ausfälle“, berichtet sie mit Blick auf die S28. Deshalb sei sie auf den Bus SB68 umgestiegen – der komme zwar zuverlässig, allerdings nur einmal die Stunde.
Für Max Filo ist trotz aller Kritik das Klima ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die öffentlichen Verkehrsmittel – der Student entscheidet sich ganz bewusst für den ÖPNV: „Obwohl ich einen Führerschein habe und ein Auto zur Verfügung hätte, entscheide ich mich dafür, mit der Bahn zu fahren.“