Feste feiern in Mettmann Blotschenmarkt: Säule für die regionale Kultur soll erhalten bleiben

Mettmann/Berlin · Auch Volksfeste sind Kulturerbe. Deshalb muss alles für ihren Erhalt getan werden.

Gilt als einer der schönsten Weihnachtsmärkte in ganz NRW: Der Blotschenmarkt an St. Lambertus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red/von) Mettmann hat verschiedene Schokoladenseiten, Sehenswürdigkeiten wie die traumschöne Oberstadt mit der prächtigen Kirche St. Lambertus sind Vorzeige-Objekte. Natürlich dient diese historische Kulisse mit altem Fachwerk und Schiefer optimal als Austragungsort von Festen. Die „Klang.Räume“ sind ein Beispiel, vor allem aber der weit über die Stadtgrenzen hinaus populäre Blotschenmarkt ist Festmeile für die Besucher und gleichsam ein Aushängeschild der Stadt.

Im vergangenen Dezember feierte der Blotschenmarkt sein 50. Jubiläum, allerdings nicht mit Pomp, sondern bescheiden – für ein aufwendiges Programm beispielsweise fehlte das Geld. „Das Schaustellergewerbe leidet noch immer massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie“, hat die Mittelstands- und Wirtschaftsunion festgestellt und deshalb ein Positionspapier zur Unterstützung der Branche initiiert, das jetzt auf Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag diskutiert wurde.

„Volksfeste sind bei uns fest verwurzelt. Sie stärken die Gemeinschaft und sind auch eine wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft und des Tourismus. Gerade wegen der Nachwirkungen der schwierigen Corona-Zeit benötigt diese Branche Unterstützung“, macht sich Klaus Wiener, Bundestagsabgeordnete und MIT-Mitglied, für Volksfeste stark. Der Antrag der Unionsfraktion sieht unter anderem vor, die mit dem Härtefallfonds bereitgestellten und bisher wenig in Anspruch genommenen finanziellen Mittel leichter zugänglich zu machen, damit auch besonders von der Corona-Pandemie betroffene Schausteller, Marktkaufleute und Zirkusse stärker unterstützt werden.

Klaus Wiener stellt Bedeutung
für regionale Kultur heraus

„Volksfeste und Märkte, wie etwa der Mettmanner Blotschenmarkt oder die Haaner Kirmes, machen einen wichtigen Teil unserer regionalen Kultur aus. Wir müssen dafür sorgen, dass sie auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben“, misst er auch Mettmanns Vorzeige-Veranstaltung einen großen Wert bei.

Deutschlandweit gibt es mehr als 10 000 Volksfeste. Sie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Etwa 190 Millionen Besucher geben dort 4,75 Milliarden Euro aus. Wie beim vergangenen Blotschenmarkt die Umsatzzahlen an den einzelnen Büdchen gewesen sind, lässt sich nicht ermitteln. Gut war die Resonanz aufs Angebot rund um den Blotschenmarkt. Das Bühnenprogramm hätte zwar „prominenter besetzt“ sein können. Dass viele Lokalmatadoren auftraten und gelegentlich nur weihnachtliche Hintergrundmusik vom Band erschallte, fand dennoch Anklang. Lob gab es für Bühnenprogrammchef Corell Stähler, „er hat den richtigen Mix gefunden“, lautete das Lob.