Mettmann: Ein Mann für 10.000 Sportler

Stefan Lange ist der neue Vorsitzende des Stadtsportverbands. Er setzt sich für die Wünsche von mehr als 30 Vereinen ein.

Mettmann. Stefan Lange (39) hat ein schweres Amt übernommen. Als neuer Vorsitzender des Stadtsportverbandes will er die mehr als 30 Vereine zu einer großen Sportfamilie vereinen.

Lange, der sportlich bei der DLRG groß geworden ist, hat sich zum Ziel gesetzt, zusammen mit Laslo Kotai als stellvertretenden Vorsitzenden und Thorsten Passlat als Geschäftsführer den Stadtsportverband mehr politisches Gewicht als in der Vergangenheit zu verleihen. "Wir müssen gegenüber der Stadt wieder mit einer Stimme sprechen", fordert er zum Zusammenhalt der rund 10 000 Sportler.

Der alte Vorsitzende Peter Spill und seine Stellvertreterin Margund Auer haben sich nach vielen Jahren an der Spitze des Stadtsportverbandes aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen zurückgezogen. Unter ihrer Führung hatte es nach der Gründung von Mettmann-Sport zwischen dem Großverein und den kleineren Vereinen Streitigkeiten und Ärger gegeben.

Mettmann-Sport fordert mehr Stimmrecht für seine 5000 Mitglieder im Stadtsportverband. Doch mit nur vier Stimmen war der Verein bislang auf verlorenem Posten. Die kleinen Vereine lehnten ab, weil sie Angst haben, dass der Stadtsportverband eine Interessensvertretung des Großvereins wird.

"Das darf natürlich nicht passieren", sagt Lange. Er kann aber auch verstehen, dass Mettmann-Sport mehr Stimmrecht einfordert. Der Großverein hat vier Stimmen, gerade einmal drei mehr als der kleinste Verein, der Angelsport-Club, mit knapp zehn Mitgliedern.

"Diese Diskussion werden wir führen, um am Ende zu einem Konsens zu kommen", ist Lange zuversichtlich. Der gelernte Bankkaufmann, der als Unternehmensberater arbeitet, ist seit Jahren in der Personalführung tätig und hat als Projektleiter Erfahrungen gewonnen, "unterschiedliche Partien mit unterschiedlichen Interessen auf ein Ziel hin zu führen".

Auch nach dem Führungswechsel steht der Stadtsportverband hinter dem geplanten Sportzentrum in Metzkausen. Lange: "Wenn wir nicht wie geplant zwei neue Kunstrasenplätze bekommen, wandern die Fußballmannschaften in andere Städte ab." Durch die Neugründungen von Vereinen nach der Aufsplitterung der Fußballabteilung von Mettmann-Sport gebe es mehr Mannschaften und somit mehr Platzbedarf.

"Die Fußballplätze lassen sich außerdem für andere Sportarten wie etwa Fußball-Tennis für Ältere nutzen", sagt Lange, "aber auch für Sportarten, die die Vereine heute noch gar nicht anbieten." Deshalb müsse die CDU wieder auf Linie gebracht werden, so Lange. Die Christdemokraten wollen nur noch einen Kunstrasenplatz fürs neue Sportzentrum bauen.

Um die Außenwirkung des Stadtsportverbands zu verbessern, plant der neue Vorsitzende mit seinem Team und den Vereinen besondere sportliche Höhepunkte, wie das Streetball-Turnier am kommenden Freitag, das Länderspiel der deutschen Basketball-Nationalmannschaft der Damen am 31. Juli gegen Belgien oder eine Fußballnacht im Herbst.

Aber auch Stadtmeisterschaften in verschiedenen Sportarten - auch Randsportarten - plant Lange. Unterstützung für seine neue Aufgabe bekommt er auch aus der Familie. Denn Ehefrau Nicole gehört als Kassenwartin und Frauenwartin ebenfalls zur neuen Vorstandsriege des Stadtsportverbands.