Verkehr in Mettmann Von wegen – verkehrsberuhigt! Falschparker und Falschfahrer am Königshof

Mettmann · Die Fußgängerzone wird oft nicht beachtet. Nun wurde ein Rettungseinsatz behindert.

Falschparker sorgten für Verkehrschaos.

Foto: Müller

(dne) Die Verkehrssituation Am Königshof macht Anwohnern zunehmend Sorgen. Sie berichten von regelmäßigen Parkverstößen an der Stelle. Mehr noch: Mittlerweile sei es beinahe „zum Sport geworden“, gefährlicherweise entgegen der Einbahnstraßenrichtung in Richtung Bibliothekskreisel zu fahren. Rechtmäßig entgegenkommende Fahrzeuge würden dabei mit der Lichthupe angeblinkt. Am zurückliegenden Sonntag entstand das hier gezeigte Handy-Foto. Ein Rettungswagen im Einsatz wurde durch Falschparker vor dem Asia-Restaurant blockiert und konnte deshalb nicht an das Gebäude heranfahren. Laut Augenzeugen stand er notgedrungen halb auf der Fahrbahn. Deshalb mussten Autofahrer auf Bereiche ausweichen, die eigentlich Fußgänger vorbehalten sind. Eine Kettenreaktion. Die Anwohner fragen sich, warum das Ordnungsamt nicht eingreift.

Dieselbe Frage könnte auch Maximilian Bröhl stellen, der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion. Denn er hat die Wild-West-Situation auf den Straßen Am Königshof bereits am 1. März vergangenen Jahres im Mobilitätsausschuss des Rates thematisiert. Ratsherr Bröhl schilderte, wie er dort „in den zurückliegenden Monaten zahlreiche rechtswidrige Verkehrssituationen“ beobachtete: Autos seien in der Spielstraße zu schnell gefahren. Es habe sogar Überholmanöver gegeben. Fahrzeuge und Fußgänger gerieten sich gegenseitig in die Quere. Aus diesem Grund wollte Bröhl im Mobilitätsausschuss wissen: Was kann zur Verkehrsberuhigung am Königshof getan werden?

Damals hieß es von der Verwaltung in Mettmann: Das Areal sei bereits ein verkehrsberuhigter Bereich. Autos dürften dort nur im Schritttempo fahren. Fußgänger dürften nicht durch Fahrzeuge gefährdet oder behindert werden; notfalls müssten Autofahrer warten und Fußgänger durchlassen. Umgekehrt dürfen Fußgänger keine Autos ausbremsen, aber eben die ganze Straßenbreite nutzen. Spielende Kinder seien willkommen.

Parteien kritisieren
die Verkehrssituation

Aus Sicht der Verwaltung im März 2023 hielt und hält sich der „überwiegende Teil“ des Kraftfahrzeugverkehrs an die Regeln. Nur vereinzelt komme bei den Autofahrenden zu Verkehrsverstößen. Ganz anders bewerten die Verkehrsexperten aus den Parteien die Situation beim ruhenden Verkehr: „Gerade in den Abendstunden und an Wochenenden wird vielfach gegen das Parkverbot verstoßen, obwohl in der Königshof-Galerie ausreichend Stellplätze zu günstigen Tarifen vorgehalten werden. Eine verstärkte Kontrolle des ruhenden Verkehrs in den kritischen Zeiträumen dürfte sicherlich zur Verbesserung der Situation beitragen können.“

Die CDU regte „Poller, verkehrsleitende Straßenbegrenzungen oder Hubbel“ an. Diese sollten Verkehrsrowdys in der guten Stube von Mettmann einbremsen. Doch dagegen erhob sich der damalige Baudezernent. Die Hindernisse könnten nicht so einfach montiert werden. Denn bis zum Jahr 2033 gelte die Zweckbindung der Fördermittel, aus denen die Neugestaltung am Königshof bezahlt wurde. Die Verwaltung will stattdessen Vorschläge machen, wie gemeinsam mit dem Ordnungsamt gegen Wildparker vorgegangen werden soll.

In dem entsprechenden Ausschussprotokoll wurde sogar der 10. Mai 2023 als Datum festgehalten, zu dem die Verwaltung Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation am Königshof vorlegen werde. Doch das tat sie nicht – heißt es auch aus der CDU auf Nachfrage. Stattdessen ist die Beantwortung dieser Anfrage – so wie viele weitere – noch offen.