Mettmann feierte die größte Party seiner Geschichte

Zahlreiche Helfer sorgten für ein tolles Wochenende voller Highlights.

Foto: Stephan Köhlen

Mettmann. Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein: Doch es hat in den vergangenen 30 Jahren keine Veranstaltung in Mettmann gegeben, die diesen Zulauf und diese Begeisterung wie die Tour de France ausgelöst hat. Auch nicht die 1100-Jahrfeier im Jahr 2004. Das Besondere: Es waren unter den 30 000 Menschen an der Strecke viele Besucher aus der Region, aus dem Umkreis und aus dem Ausland in der Kreisstadt. Offenbar wollten die Zaungäste nicht in die große Landeshauptstadt, sondern zogen Mettmann vor, das verkehrsgünstig liegt und überschaubar ist. Zudem nutzten zahlreiche Radfahrer den arbeitsfreien Sonntag und kamen auf zwei Rädern in die Kreisstadt. Man konnte es an ihren Trikots sehen: Sie waren aus dem Ruhrgebiet, aus dem Münsterland und aus dem Bergischen angereist.

Die Stimmung an der Strecke war ausgezeichnet. Es gab viele Menschen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben: Zuerst sind die Männer vom Mettmanner Bauhof zu nennen. Was die Jungs in ihrer orangefarbenen Arbeitskleidung in den vergangenen Tagen bewerkstelligt haben, war außerordentlich und außergewöhnlich.

Die Stadt präsentierte sich am Tour-Sonntag in einem ganz famosen Bild: sauber, aufgeräumt, mit vielen bunten Blumen. Am sehr frühen Sonntagmorgen waren die städtischen Mitarbeiter bereits im Einsatz, um die Strecke zu sichern und das französische Dorf aufzubauen. Auch das Orga-Team im Rathaus und die ehrenamtlichen Helfer aus der Stadt haben einen Superjob gemacht. Die Aufklärungsarbeit zum Verlauf, zu den Parkplätzen, Umleitungen und zu den Randbedingungen zur Tour waren hervorragend.

Ein dickes Lob gilt den Verkehrskadetten und der Polizei, die den Einsatz hervorragend koordiniert hatte und mit vielen Beamten am Start war. So wie Polizeikommissar Andre Seide von der Bereitschaftspolizei-Hundertschaft aus Essen. Er stand mit seinen Kollegen an der Kreuzung Beethovenstraße/Talstraße. Seide zeigte viel Verständnis, als er einer Frau erlaubte, am Morgen noch zum Krankenhaus zu fahren. Denn die Dame hatte sich auf die Zusage verlassen, dass die Straße erst um 9.30 Uhr dicht gemacht werden, es geschah aber bereits gegen 8 Uhr.

Was viele besonders gefreut hat, war der große Zulauf beim Weinsommer und beim verkaufsoffenen Sonntag. Handel und Winzer haben an der Tour deutlich partizipiert. Bereits am Freitagabend kamen viele Menschen zum Weinsommer — trotz Straßensperrung und Baustelle.

Ein kleiner Wermutstropfen: Es gab zwar öffentliche Toiletten an der Strecke, doch beim Weinsommer in der Freiheitstraße Fehlanzeige. Die nächste Gelegenheit sich zu erleichtern, bot sich im Mehrgenerationenhaus. Am Sonntagabend wurde die Frage laut, ob im nächsten Jahr nicht in der Freiheitstraße eine kleine Extra-Veranstaltung geplant werden könnte, etwa eine Gourmet-Meile oder ein Dinner mit der Gastronomie. Kurzum: Es war ein tolles Partywochenende, über das noch lange geredet wird.