Mettmann/Gruiten: Im Dackel-Streit geht es um Nötigung

Seit Donnerstag muss sich ein Verwandter der Frau, deren Dackel verschwunden bleibt, vor dem Amtsgericht Mettmann verantworten.

Mettmann/Gruiten. Die Beteiligten an dem Streit um den seit Sommer vergangenen Jahres verschwundenen und immer noch nicht aufgetauchten Dackel Alina kommen nicht zur Ruhe. Donnerstagvormittag standen vor dem Amtsgericht Mettmann allerdings weder die angebliche Diebin oder die Dackel-Besitzerin Christina Rustemi im Mittelpunkt.

Auf der Anklagebank saß ein Verwandter Rustemis. Der 50-Jährige musste sich wegen versuchter Nötigung verantworten. Er soll die 23-Jährige an dem Tag, an dem sie das Tier nicht mehr zurückgebracht haben soll, am Telefon mit den Worten bedroht haben: "Wenn der Hund, bis morgen nicht da ist, mach ich Dich kalt."

Der Angeklagte leugnete nicht, dass er die 23-Jährige am 7. Juli des vergangenen Jahres angerufen hat, wies aber den Wortlaut aus der Anklage zurück: "Ich habe zu ihr gesagt, gib den Hund raus oder sonst passiert etwas." Gemeint habe er damit, dass er den Diebstahl des Hundes vor Gericht bringen wolle. Er hänge genauso wie seine Schwester an dem Tier, wollte ihr zur Seite stehen, den Streit auf vernünftigem Wege lösen.

Die junge Frau, die den Dackel von Christina Rustemi laut eigener Aussage regelmäßig gehütet und dann nicht mehr zurückgebracht haben soll, fühlte sich von dem Anrufer bedroht. "Ich war schockiert, hatte Angst, habe direkt aufgelegt und die Polizei angerufen", sagte die junge Frau als Zeugin vor Gericht. Am Tag des Anrufs habe sie den Hund zurückbringen wollen, Christina Rustemi habe aber nicht geöffnet.

Erst als sie fast zu Hause gewesen sei, habe die 56-Jährige sie angerufen und aufgefordert, den Hund sofort zurückzubringen. Sie habe dann aber entschieden, das nicht zu tun. Auf die Frage der Richterin, wo sich der Hund denn zurzeit befindet, sagte sie: "Das kann ich nicht genau sagen. Ich weiß es nicht."

Und so gibt es weiter keine Spur von der Dackeldame Alina. Der Prozess wegen versuchter Nötigung geht aber auf jeden Fall weiter. Die 23-Jährige nannte am Donnerstag einen weiteren Zeugen. Ein junger Mann soll den Anruf mitgehört habe - obwohl der Lautsprecher des Telefons laut Aussage der 23-Jährigen nicht eingeschaltet war. Die Verhandlung wird in der kommenden Woche fortgesetzt.