Leben in Mettmann Ein Markt-Bummel über den Jubiläumsplatz

Mettmann · Kunden berichten von einem deutlich verbesserten Angebot und suchen gezielt nach regionalen Produkten.

Irene und Michael kaufen gerne in Mettmann ein.

Foto: Timo Sieg

(sieg) Am Sonntag, 24. Juli, ist der weltweite Tag der Freude – etwas, das viele Menschen neben Bananen, Geflügel und einem Stoffhasen auf dem Wochenmarkt in Mettmann finden.

Selbst wenn das Thermometer jenseits der 30 Grad steht oder es in Strömen regnet – der Wochenmarkt auf dem Jubiläumsplatz zieht immer Menschen an. Einige erledigen hier zielstrebig-routiniert ihren Wocheneinkauf und wehren Gesprächsversuche ab. Andere schlendern über den Jubi und begutachten die Waren aus der Ferne. Darunter finden sich die gesprächigeren Menschen.

Irene und Michael zum Beispiel meinen, das Angebot auf dem Mettmanner Markt habe sich deutlich verbessert. Deshalb kaufen sie inzwischen regelmäßig hier ein anstatt in Ratingen. Zum Angebot gehören neben Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fleisch, Käse und gebackene Leckereien auch Schals, Handtaschen, Blumen und Plüschtiere.

Margrit schafft es nicht so oft zum Wochenmarkt, schätzt ihn aber sehr: „Es muss ja nicht sein, dass alles immer von weit weg angekarrt wird!“ Was sie mit Irene und Michael sowie anderen Marktgängern verbindet – alle halten es für wichtig, regionale Produkte zu kaufen. So auch Rosi, die sich über den Jubiläumsplatz als Standort wegen der guten Busanbindung freut. Sie hat allerdings auch einen Verbesserungsvorschlag: Ein zusätzlicher Abendmarkt wäre schön. Zwar finde der Markt in Mettmann mittwochs und samstags statt. Aber für alle, die tagsüber arbeiten müssen, fände sie die abendliche Einkaufsmöglichkeit hilfreich.

Die Betreiber der Stände müssten dann natürlich abends arbeiten. Die lernt man als Stammkunde auf dem Wochenmarkt recht schnell kennen und ihre Produkte schätzen, berichten Anne und Gerd. Sicher merke man auch hier die steigenden Preise, schließlich werde die Produktion teurer.

Irene und Michael sind sich da unsicher: „Es ist schwer, nachzuvollziehen. Manchmal fragen wir uns, ob da Leute nicht einfach mit dem Trend mitgehen.“ Margrit bemerkt die Preisentwicklung auch, sieht das Ganze aber recht gelassen, sie sei alleinstehend und komme deshalb auch mit weniger aus.

Dass der Mettmanner Wochenmarkt von den Entwicklungen in der Welt nicht abgeschottet ist, ergibt natürlich Sinn. Und doch muss man daran erinnert werden, denn bei dem gelassenen Treiben an der frischen Luft statt langem Warteschlangen-Stress an der Supermarktkasse entsteht doch schnell das Gefühl, sich in einer kleinen, eigenen und heilen Welt zu befinden.

Da ist es schon fast ernüchternd, wenn am Mittag abgebaut wird und der Jubiläumsplatz danach irgendwie leer aussieht.