Politik in Mettmann Plädoyer für den Verbleib von Pollern

Mettmann · Die Pförtneranlagen der Fußgängerzone in Mettmann sind kaputt und müssen ersetzt werden. Das will die Verwaltung der Stadtkasse ersparen. CDU-Ratsherr Fabian Kippenberg kritisiert, dass damit am falschen Ende gespart werden würde.

Will die Durchfahrskontrolle an der Fußgängerzone Mettmann behalten: CDU-Ratsherr Fabian Kippenberg.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) CDU-Ratsherr Fabian Kippenberg meldet Gesprächsbedarf zu den hydraulischen Pollern an, die die Fußgängerzone an der Freiheitstraße und an der Mühlenstraße vom übrigen Verkehr trennen. Beide Anlagen sind zurzeit defekt und müssten komplett erneuert werden – für insgesamt 20 000 Euro. Für den Planungsausschuss am Mittwoch (15.11, 17 Uhr, großer Sitzungssaal im Rathaus) hat der Beigeordnete Tobias Janseps die Empfehlung ausgesprochen, die Poller in Kippenbergs Wahlkreis ersatzlos zu demontieren (wir berichteten bereits darüber). Dem will der CDU-Mann, der zugleich Vorsitzenden des Planungsausschusses ist, nicht folgen: „Es gibt viele Gründe dafür, dies so nicht umzusetzen.“

So enthalte der Verwaltungsvorschlag keinerlei Hinweise darauf, wer den Autoverkehr in einer künftig offenen Fußgängerzone in Mettmann kontrollieren werde. Denn es gibt Dutzende Anwohner, die zufahrtsberechtigt sind – und heute einen Handsender haben, um die Poller per Knopfdruck bewegen zu können. Ob es sich künftig bei einem Fahrzeug um ein Anwohner-Auto, einen Lieferanten oder ein Fremdfahrzeug auf einem illegalen Schleichweg handele, müsse ohne Poller in jedem Fall überprüft werden. Fabian Kippenberg fragt: „Macht das dann das Ordnungsamt? Das ist unterbesetzt und eigentlich nur für den ruhenden Verkehr zuständig. Hat bereits jemand aus der Verwaltung mit der Kreispolizei gesprochen? Auch die scheint nicht gerade überbesetzt zu sein.“

Da die Poller bereits seit einigen Wochen defekt sind und im Boden bleiben, habe sich bereits ein Schleichverkehr durch die Fußgängerzone gebildet. Kippenberg befürchtet, dass dieser illegale Autoverkehr noch zunehmen wird: „Dafür wird die Mund-zu-Mund Propaganda sorgen.“ Dass der Technische Beigeordnete die Reparaturanfälligkeit der Poller als schlagendes Argument dafür anführt, die Anlagen nicht zu erneuern, überzeugt Kippenberg nicht. Janseps hat für seine Vorlage die Reparaturkosten bis 2017 aufaddieren lassen und kommt auf einen Betrag von 38 742,05 Euro – das Dreizehnfache der ursprünglich angesetzten Wartungskosten: „Da frage ich mich doch, wieso die Verwaltung solche Polleranlagen kauft ohne die zugehörigen Wartungsverträge abzuschließen“, entgegnet Kippenberg.

In Nachbarstädten wie Düsseldorf würden die Fußgängerzonen auch gegen Amokfahrer geschützt, ebenso wie Umzüge in Mettmann durch querstehende Lastzüge. „Wieso glaubt jemand, dass wir angesichts dessen unsere Fußgängerzone einfach öffnen können“, fragt Kippenberg. Aus all diesen Gründen müsse über den Verwaltungsvorschlag intensiv diskutiert werden.