Rechtsradikale in Mettmann Reichsbürger kniffen vor Polizei und Gegenprotest

Polizei und Protest am Samstagabend vor Gut Meurersmorp.

Ein Spaziergang als Protest-Zeichen: Mettmann soll nicht zur Reichsbürger-Adresse werden.

Foto: Dirk Neubauer

(dne) Für Demokratiefeinde, Reichsbürger und Rechtsradikale ist in Mettmann kein Platz. Das haben Vertreter der Stadtgesellschaft am Samstag mit einem Spaziergang deutlich gemacht. Vorausgegangen war in internen Chatgruppen der sogenannten Reichsbürger eine Einladung zu einer „Informationsveranstaltung“. „Dieser Termin wird am gleichen Ort stattfinden, von dem wir neulich vertrieben wurden“, hieß es dort dazu.

Am Freitagabend, 10. März, dieses Jahres, hatten das Ordnungsamt der Stadt Mettmann, unterstützt durch die Kreispolizei eine Versammlung von rund 40 Reichsbürgern auf Gut Meurersmorp aufgelöst. Damals überbrachte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann persönlich die entsprechende Ordnungsverfügung. Der als „Eventscheune“ bezeichnete Veranstaltungsort sei als Versammlungsstätte nicht geeignet, hatte die Stadt geltend gemacht. Damals fanden die Reichsbürger Unterschlupf in einem benachbarten Hotel.

Bei dem für Samstag von einer „Wahlkommission Bergisch Land, Rheinprovinz Regierungsbezirk Düsseldorf“ propagierten Versammlung sollte notfalls erneut auf die aus Sicht der Stadt fortbestehenden Unzulänglichkeiten der Versammlungsstätte hingewiesen werden. Polizei und Staatsschutz waren ebenfalls an der Zufahrt hinunter in Tal, in dem das Bauerngut und Nebengebäude liegen. Hinzu kamen Mitglieder der „Omas gegen rechts“ und von Mettmanner Parteien, die notfalls mit Tröten und Trillerpfeifen deutlich machen wollten, wie unwillkommen Reichsbürger in Mettmann sind.

Sie mussten nicht tätig werden. Offenbar hatten die Einlader die Versammlung, zu der sich Interessenten bis Freitagabend anmelden mussten, an einen anderen Ort verlegt oder abgesagt. Ob dort der angekündigte „Niklas“ aus Hessen seinen vier- bis fünfstündigen Vortrag halten konnte, ist unbekannt. Vereinzelt fuhren mutmaßlich Interessierte zum Gut und kamen nach kurzer Zeit zurück, um wegzufahren. Mindestens ein Streifenwagen inspizierte wohl das benachbarte Hotel; ebenfalls ohne Ergebnis.