Mobilität in Mettmann Bürgerbus startet in Mettmann durch

Mettmann · Fahrer, Sponsoren, Politiker, Verwaltungsexperten kamen zum Empfang am Samstag. Dann erhielt das Projekt seinen Segen.

Empfang für alle, die den Bürgerbus Mettmann angeschoben haben: Monsignore Pfarrer Herbert Ullmann segnete Fahrer und Fahrzeug mit einer 2300 Jahre alten Formel, die dem Erzengel Raphael zugeschrieben wird.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Ab dem heutigen Montag, 9. Januar, Punkt 8 Uhr, taktet der Mettmanner Bürgerbus, Linienbezeichnung: BB3, in seinem Fahrplan. Am Samstag trafen sich im Mehrgenerationenhaus noch einmal alle Unterstützer. Da standen viele der 30, demnächst 40 ehrenamtlichen Fahrer mit kleinem Personenbeförderungsschein. Um den zu bekommen, mussten sie sich untersuchen lassen, Theorie-Kenntnisse und Praxisfähigkeiten am Steuer des Neunsitzers nachweisen. Nun tragen sie ihre blauen Westen, blauen Kappen und die magnetischen Namensschilder mit Stolz. Nachholbedarf: Noch dürfen nur zwei Frauen den Bürgerbus durch Mettmann steuern – zwei weitere Fahrerinnen befinden sich in der Warteschleife.

Zum Empfang kamen auch die Vertreter wichtiger Sponsoren

Zum Empfang kamen auch die Vertreter wichtiger Sponsoren wie der Mettmanner Bauverein und die Kreissparkasse Düsseldorf. 120 000 Euro waren für den ersten Mettmanner Bürgerbus aufzubringen. 60 000 Euro davon gaben die Steuerzahler in Form eines Landeszuschusses. Die zweite Hälfte hat die Wirtschaft beigesteuert – gegen Werbebanner auf dem Bus. Der Chef des Bürgerbusvereins, Bodo Nowodworski, bedankte sich bei allen Geldgebern und warb um weitere: Schon bald seien Werbeeinblendungen in dem Monitor möglich, der im Fahrzeug die Haltestellen anzeigt.

Ratsleute von der CDU, die Grünen, der SPD und der Wählergemeinschaft Mettmann waren dabei. Der Rat hat im Dezember 2019 mit einer Patronatserklärung versichert, dass die Stadt für die Schulden einsteht, falls der Bürgerbusverein sein Projekt finanziell gegen die Wand fahren sollte. Den Gruß des Kreises überbrachte der Baudezernent Stephan Kopp, der in seiner Zeit im Mettmanner Rathaus das Projekt mit angeschoben hatte: „Zunächst waren wir uns gar nicht sicher, ob wir mit solch einem Fahrzeug bei den teilweise engen Mettmanner Straßen durchkommen.“ Der neue Technische Beigeordnete der Stadt, Tobias Janseps, hatte mit den Grußworten der Stadt seinen ersten öffentlichen Auftritt – er ist seit Jahresbeginn im Amt. Janseps würdigte Engagement und Ausdauer aller ehrenamtlichen Unterstützer des Projekts: „Das war ein Riesenkraftakt.“

Der Technikvorstand der Rheinbahn, Michael Richarz, erinnerte mit freundlicher Strenge an die „Betriebs- und Beförderungspflicht“, die dem Bürgerbusverein nun obliege. Die Rheinbahn ist der Betriebspartner.

Die Route des Bürgerbusses erinnert mit vier Schleifen durch die Mettmanner Stadtteile an ein Kleeblatt und bewegt sich dort, wo noch nie ein Rheinbahnbus gefahren ist. Meistens jedenfalls. Monsignore Pfarrer Herbert Ullmann schließlich segnete Fahrzeug und Fahrer – mit einer rund 2300 Jahre alten Formel, die auf den Erzengel Raphael zurückgehen soll.