Leben in Mettmann DRK lädt geflüchtete Ukrainer ins Café ein

Mettmann · Informationen austauschen und miteinander ins Gespräch kommen – das ist nun jeweils freitags möglich.

 Das DRK organisiert ein Begegnungscafé für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Mettmann geflohen sind.

Das DRK organisiert ein Begegnungscafé für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Mettmann geflohen sind.

Foto: DRK Mettmann

Neben duftenden Kuchen und erfrischenden Getränken gab es vergangenen Freitag vor allem eines in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes in der Bahnstraße – gute Gespräche. Das erste Begegnungscafé für Geflüchtete zog zahlreiche kleine und große Besucher an. Wer am 6. Januar nicht dabei sein konnte, muss nicht traurig sein. Dass Café für Geflüchtete soll von nun an jeden Freitag stattfinden. E soll eine Gelegenheit für Menschen gleich welcher Herkunft sein, andere kennenzulernen, sich über Herausforderungen auszutauschen – oder einfach nur ein paar Stunden lang eine gute Zeit miteinander zu verleben.

Anwesend waren nicht nur geflüchtete Ukrainer, die momentan notdürftig in der Turnhalle des Konrad-Heresbach-Gymnasiums untergebracht sind. Auch alle Landsleute, die schon eine Privatunterkunft gefunden haben, waren willkommen. Dabei ist den Organisatoren des Deutschen Roten Kreuzes eines ganz wichtig: Eingeladen wurden zum Begegnungscafé nicht ausschließlich Geflüchtete aus der Ukraine, sondern auch neue Mettmanner, die aus anderen Regionen und Ländern der Welt stammen. „Nationalität und Religion spielen keine Rolle“, macht Mike Vogel klar. Er arbeitet in Festanstellung für das DRK Mettmann und ist normalerweise in der Turnhalle des KHG tätig. Die Anregung zu einem wöchentlichen Treffen sei dort entstanden, sagt Vogel auf Nachfrage.

Seit der gemeinsamen Weihnachtsfeier im Mehrgenerationenhaus im Dezember war allen Beteiligten klar, dass regelmäßige Treffen für die Geflüchteten wichtig und schön sind. Auch von Seiten der Ukrainer war das Beisammensein sehr erwünscht. Deshalb startete bereits vor einem Monat die Planung des Begegnungscafés. Zum Anlass für das erste Treffen nahmen die Organisatoren das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Januar. „Es war ideal. Wir wollten das sowieso jeden Freitag machen und heute ist für einen Großteil der Besucher ihr Weihnachtsfest“, erklärt Mike Vogel.

Das wöchentliche Angebot soll eine Art Gesamtpaket sein, kündigt Vogel an: „Was daraus wird, entscheiden die Teilnehmer“, macht der DRK-Mitarbeiter klar.

Fragen klären, Ideen vorstellen und gemeinsam Zeit miteinander verbringen – das alles soll mit dem regelmäßig stattfindenden Café erreicht werden. „Ideen entstehen in der Kommunikation“, weiß Mike Vogel. So sei bereits jetzt schon ein Filmabend geplant. Vor allem sollen die Geflüchteten die Möglichkeit bekommen, aus dem manchmal eintönigen und mit Sorgen um Angehörige und Freunde belasteten Alltag heraus zu finden und sich untereinander zu vernetzen. „Es ist schön, dass sie mal aus der Halle raus kommen und sich auch unter der Woche mal treffen“, findet Vogel.

Betreut wird das Angebot nicht nur von Angestellten des Deutschen Roten Kreuzes. Viele Ehrenamtler sind ebenfalls für die erfolgreiche Umsetzung des Cafés verantwortlich.

Darunter fallen nicht nur ehrenamtliche Helfer des DRK, sondern auch Privatpersonen, die gerne helfen möchten, erklärt Jennifer Kranz vom DRK. So erklärten sich beispielsweise Bürger, die Ukrainisch oder Russisch sprechen, zur Hilfe beim Übersetzen bereit.

„Wer sich beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen“, appelliert Jennifer Kranz. Interessierte können sich beim Kreisverband des DRK melden. Denn es gilt: Je mehr Hilfe, desto besser und länger kann das Café für Geflüchtete durchgeführt werden.