Nahverkehr in Mettmann Stromverteiler blockiert Bürgerbus-Haltestelle

Mettmann · Weihnachtsbaum und Bürgerbus kommen sich am Königshof zurzeit in die Quere.

Links der Weihnachtsbaum, rechts die Bürgerbushaltestelle und in der Mitte der Stromkasten als Sperre.

Foto: Dirk Neubauer

(dne) Bodo Nowodworski war ruhig und freundlich – aber unmissverständlich: „Der Königshof“, sagte der Chef des Mettmanner Bürgerbusvereins vor dem Sozialausschuss, „der Königshof ist mit deutlichem Abstand unsere wichtigste Haltstelle in der Stadt.“ Denn dort steigen die meisten Passagiere ein oder aus. Nur wenige Tage nach diesem Statement des mit dem Heimatpreis 2023 ausgezeichneten Teams versperrt ein Stromverteiler die Zufahrt zu eben jener Haltestelle. Denn der Weihnachtsbaum braucht Strom, um leuchten zu können. Und der kommt aus einem Kasten, der dem Bürgerbus die Fahrt zur Haltestelle versperrt.

Pro Runde habe der Bürgerbus normalerweise einen Stopp von drei bis vier Minuten am Königshof. „Eben damit alle Fahrgäste uns sehen können und genug Zeit haben, zu uns kommen“, sagt Nowodworski. Wenn sich am Königshof aber einmal jährlich die Kirmes dreht oder sich – wie vor einigen Tagen – der Martinszug Mettmann Mitte versammelt, dann muss der Bürgerbus bereits am Kreisverkehr vor der Stadtbibliothek abdrehen. „Dann bleibt uns nur der Weg über die Talstraße und die Breitestraße, um zurück auf unsere Fahrtroute zu kommen“, hatte Bodo Nowodworski im Sozialausschuss erklärt. Und dann ist eben nicht ausgeschlossen, dass Fahrgäste ihren Gute-Laune-Bus nicht mehr finden.

Königshof soll auch während Events angefahren werden

Im Sozialausschuss hatte Nowodworski deshalb an die Stadt und an alle Fest-Organisatoren appelliert, den Bürgerbus am Königshof nicht auszusperren, sondern – notfalls im Schritttempo – einmal alle 90 Minuten passieren zu lassen, damit Bürgerbus-Nutzer ihr Ziel erreichen. Dieser Appell ist vor allem für das kommende Jahr wichtig. Denn dann können zahlreiche Traditionsfeste nicht wie bisher auf dem Marktplatz neben St. Lambertus ihre Buden aufschlagen. Die Pfarrkirche muss gründlich saniert werden und wird deshalb komplett eingerüstet.

Absprache mit der Stadt
zu künftigem Vorgehen

„Aus dem Stromkasten jetzt will ich kein Drama machen“, sagt Nowodworski. Ohnehin gebe es des Öfteren die Situation, dass Lieferfahrzeuge die Bushaltestelle blockieren und erst wieder räumen, wenn sie ihre Waren aus- oder eingeladen haben. Die Fahrerinnen und Fahrer halten dann möglichst nahe an der Haltestelle und so, dass sie keinen anderen Verkehrsteilnehmer blockieren.

Klaus Bartel, Geschäftsführer des Bürgerbusvereins, sagt, man sei mit der Stadt in einem guten Einvernehmen und kläre derzeit – wie bei der Aufstellung des diesjährigen Martinszuges – die Dinge, damit sie künftig besser laufen. Falls die Haltestelle jetzt bis Weihnachten dauerhaft blockiert sei, müssten die Fahrer dort parken, wo Platz sei.