Nach Entsorgerwechsel im Kreis Mettmann RMG arbeitet Reklamationen der Gelben Tonnen ab

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Ärger mit der Mülltonne? Im Kreis haben viele Menschen Änderungswünsche. Das zuständige Unternehmen RMG arbeitet diese nun Stadt für Stadt ab.

Der Übergang verlief nicht reibungslos: Die RMG kritisiert die fehlende Kooperationsbereitschaft der Awista.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(isf/am) Auch vier Monate, nachdem die Rohstoffmanagement GmbH (RMG) die Entsorgung des Verpackungsmülls im Kreis Mettmann übernommen hat, sind noch nicht alle Haushalte mit Gelben Tonnen versorgt. Viele Betroffene haben sich darüber beklagt, dass sie nach einer Beschwerde bei der RMG vom Unternehmen im Unklaren über daraufhin veranlasste Maßnahmen blieben.

Einige Bewohner aus Mettmann und Wülfrath sind daraufhin selbst aktiv geworden, sind zur Spedition nach Mettmann gefahren, um die Tonne vor Ort selbst abzuholen. Über diese Möglichkeit tauschen sich die Menschen in den Sozialen Medien aus. Die Meinung ist aber: Das kann keine Lösung sein.

Die RMG bittet weiter um Geduld: „Aufgrund der uns zur Auftragsdurchführung zur Verfügung gestellten fehlerhaften Behälterstandortliste haben wir weiterhin eine hohe Anzahl an Änderungsaufträgen zu bearbeiten. Um die hohe Anzahl an Aufträgen schnellstmöglich durchführen zu können, bedarf es einer weiteren logistischen Planung. Die Aufträge werden im Interesse der Ressourcenschonung und Effizienz daher ortsbezogen und gebündelt durchgeführt“, teilt die RMG in ihrem Schreiben mit.

Die Reklamationen sollen nun stadtspezifisch abgearbeitet werden. Begonnen wurde damit in Mettmann, im Anschluss sollen die übrigen Kreisstädte folgen. „Die Kollegen sind zurzeit in Monheim und Haan unterwegs. Danach wird Ratingen angefahren. Leider müssen Sie sich dementsprechend gedulden, da wir keine Einzelfahrten durchführen können“, heißt es weiter im Antwortschreiben an einen Hildener Bewohner.

RMG übernahm Entsorgung Anfang 2023 von Awista

Die RMG hatte die Entsorgung des Verpackungsmülls Anfang des Jahres von der Awista übernommen. Im Kreis Mettmann hatte der neue Entsorger nach dem Wechsel rund 65 000 Tonnen in insgesamt acht Kreisstädten austauschen müssen. RMG-Sprecher Marius Schröder bestätigt, dass im Kreis immer noch eine vierstellige Anzahl an Änderungswünschen, bei denen lediglich die Behältergröße mit dem Wunsch des Bürgers übereinstimme, bestehen würde. „Wir bitten die Bürger, bis zum Eintreffen eines anderen Gefäßes auch einen solchen Behälter zu nutzen, der nicht der gewünschten Größe entspricht.“

Da der Entsorgerwechsel nicht so reibungslos wie gehofft verlaufen ist, hatten sich viele Bürger gefragt, warum überhaupt ein Austausch der Tonnen nötig gewesen sei. Dazu erklärte die RMG, dass sie gerne die Behältnisse von ihrem Vorgänger Awista übernommen hätte, diese allerdings jegliche Kooperation mit der RMG abgelehnt und auch einen Verkauf beziehungsweis eine Miete der Behälter ausgeschlossen habe. Die RMG sei aber ihrem Auftraggeber gegenüber vertraglich verpflichtet, Gelbe Tonnen beziehungsweise Säcke für alle Bürgern vorzuhalten, um für diese eine ordnungsgemäße Sammlung und Abfuhr von gebrauchten und lizenzierten Verkaufsverpackungen sicherzustellen. Daher musste die RMG neue Behältnisse anschaffen. „Bei künftig eingehenden Größenänderungswünschen wird RMG den tatsächlichen Bedarf der jeweiligen Anfallstelle überprüfen und im Einzelfall über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Alle bisher eingegangenen Änderungswünsche werden Stück für Stück abgearbeitet werden“, führt Marius Schröder weiter aus.

„Fehler bei den Katasterunterlagen hin oder her, dies ist ein unzumutbar langer Zeitraum. In der nun beginnenden warmen Jahreszeit werden die Fliegen in Scharen um die gelben Säcke kreisen und somit auch Nachbarn und Passanten belästigen“, befürchtet ein Erkrather. Wülfraths Bürgermeister Rainer Ritsche hatte mit einem Schreiben an die Ausschreibungsführerin, die PreZero Dual, sowie das Umweltministerium NRW und den Landrat des Kreises Mettmann die Problematik weiter bekannt gemacht. Er regte an, für künftige Ausschreibungen den Auftragnehmer zu verpflichten, die bestehenden Tonnen dem neuen Auftraggeber zu überlassen. Das sei rechtlich allerdings nicht möglich, so die PreZero.