Mettmann: „Trocken, kalt und klasse“

Tausende Besucher strömten am Wochenende hoch in die Oberstadt.

Mettmann. Darauf haben die Veranstalter des Blotschenmarktes lange warten müssen. Ganz genau 14 Jahre. So lange ist es her, dass es zum Eröffnungswochenende des Blotschenmarktes einmal nicht regnete, hat Peter Ratajczak, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse" und Cheforganisator des Marktes, nachgehalten.

Kein Wunder, dass am ersten frostigen Wochenende des 39. Blotschenmarktes Tausende in die Oberstadt strömten, um mit Freunden und Bekannten bei Glühwein und Punsch die schönste Zeit des Jahres einzuläuten.

"Trocken, kalt und klasse", mit diesen Worten umschrieb am Sonntagmorgen Judith Ballaschk, die "gute Seele" des Blotschenmarktes", einen Auftakt nach Maß. Eigentlich fehlten nur ein paar Schneeflocken, um die wunderschöne Atmosphäre rund um die Lambertuskirche abzurunden.

Aber nicht nur das Organisationsteam ist vollauf zufrieden. Auch die Standbetreiber übertrumpften sich am Sonntag gegenseitig in ihren Lobeshymnen auf den Markt. "Die Bude ist sehr gut eingeschlagen", freute sich Walter Milz aus Aachen darüber, dass seine Reibekuchen schon so eine Art Geheimtipp geworden sind.

"Wir sind das erste Mal dabei, die Atmosphäre gefällt uns richtig gut", sagte Klaus Gust, der mit seiner Frau Roswitha die Bude "Holzwurm und Seidenraupe" betreibt und das ganze Jahr über Holz zu Anhängern und Spielzeug verarbeitet.

Nach elf Jahren auf dem Herzog-Wilhelm-Markt in Wülfrath schwärmt das Ehepaar aus Wuppertal vom Flair und den Besucher in Mettmann: "Wir sind ganz angetan."

Für Georg Rüschoff, dessen Frau Marcella auf dem Blotschenmarkt für den richtigen Hüttenzauber sorgt, "war es ein fantastisches Auftaktwochenende". In den vergangenen vier Jahren, so Rüschoff, habe der Markt mit seinem Lichtkonzept und mit dem Budenmix einen großen Schritt nach vorn getan.

Für den Geschäftsmann, der viel unterwegs ist, gehört der Blotschenmarkt mit zu den zehn schönsten Märkten in ganz Deutschland. "Auf dem Markt trifft man sich, redet miteinander. Der Markt mobilisiert Jung und Alt gleichermaßen. Das ist mir ganz besonders positiv aufgefallen", sagte Rüschoff.

Keine Zwischenfälle meldete Uwe Elker, Leiter der Mettmanner Polizeiwache. Der Sicherheitsdienst an den Marktzugängen nehme seine Arbeit sehr ernst. "Die Mitarbeiter sind freundlich, aber bestimmt", sagte der Polizist. Tatsächlich wurden Taschen und Rucksäcke von Besuchern durchsucht.

"Es hat wohl auch Jugendliche gegeben, die Feuerwerkskörper dabei hatten. Die wurden ihnen abgenommen", sagte Judith Ballaschk. Außerdem hätten am Marktzugang Schweizer Trapp ganze Batterie von Wodkaflaschen gestanden, die der Sicherheitsdienst sicher gestellt hätten.

Klagen des Blotschenmarkt-teams, dass neue Sicherheitsauflagen (14 Seiten) immer höhere Anforderungen und damit noch mehr Zeit und Geld kosten würden, ließ Polizeichef Elker nicht unkommentiert stehen.

"Dieses Sicherheitskonzept ist stimmig und genau auf den Blotschenmarkt zugeschnitten. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass es weder einen Blotschenmarkt noch einen Karnevalszug gibt, wenn vorgeschriebenen Sicherheitskonzepte, die von der Ordnungsbehörde, der Polizei und der Feuerwehr abgestimmt werden, nicht erfüllt werden. Und es ist nicht die Stadt, die diese Auflagen erstellt, sondern die Bezirksregierung."