Salon in Mettmann Ulla Röder macht sich ihren eigenen Vers auf Weihnachten
Alle wollen nur ein paar schöne Stunden: Doch was aus Festtagen wird, greift die Mettmannerin in ihrem neuen Buch auf.
(eise) Es ist erstaunlich, was sich im Städtchen an schriftstellerischen Talenten alles tummelt: Kriminalautoren, Kinderbuchautoren und nun eine Ulla Röder, die wunderschöne Gedichte schreibt. Passend zum Jahreswechsel und zu Weihnachten hat sie ihr weites Buch herausgegeben: Die schönsten Weihnachtsgedichte – zum Schmunzeln und Nachdenken. Und diese vielfältig Talentierte hat ihre Bücher selbst mit Zeichnungen illustriert. Und weil das noch nicht genug ist lädt die Autorin in unregelmäßigen Abständen zu Lesungen ein.
So lud Röder in ihr Heim ein, wunderschön dekoriert, als absoluter Blickfang prangt im Wohnzimmer eine große Pyramide aus dem Erzgebirge, so an die zwei Meter hoch. Liebevoll gedeckte kleine Tischchen, bunte Kugeln, Gebäck, warmes Kerzenlicht. Die zwölf Gäste waren beeindruckt. Nicht nur, dass Röder mit ihrer warmen, tiefen Stimme einige ihrer Gedichte vortrug – nein, es gab neben geistigem Genuss und schmackhaftem Wein auch noch Köstlichkeiten aus der Küche, die in den Pausen von Röder serviert wurden.
Zu Beginn wurde eine Frage in den Raum gestellt: Was ist für euch das Wichtigste an Weihnachten? Da war für fast alle das Zusammensein mit der Familie und Freunden wichtig, das miteinander Reden, dem anderen zuzuhören, Hetze und Stress vermeiden. Sich einzustimmen auf das Fest. Dazu eignen sich die Gedichte perfekt.
Zum Schmunzeln regte das Gedicht „Der Weihnachtsbummel“ an. Über einen geplanten Einkaufsbummel, der im Stau, in übervollen Parkhäusern bei strömendem Regen erstickte. Oder das Abwägen, wann der beste Zeitpunkt wäre, den Baum zu kaufen: früh, doch nicht zu früh, später, dafür billiger, doch nicht zu spät. Alle Varianten hat die Autorin in dem Gedicht „Der Weihnachtsbaum“ in heitere Reime gekleidet.
Man nimmt es der Wortkünstlerin ab, dass sie den Kommerz, das Rasen und Hetzen nicht nur in ihren Gedichten kritisch beäugt. Die ehemalige Grundschullehrerin hatte schon immer ein Faible für Gedichte und hat das Auswendiglernen und den Vortrag des Gelernten für wichtig gehalten. Sie selbst konnte beim Rezitieren ihrer Gedichte immer wieder Spannung aufzubauen, Wesentliches zu betonen, sich und den Zuhörern genügend Zeit zu lassen. Es ein schöner Abend.