Shopping vor Weihnachten Der große Ansturm auf die Einkaufsstadt Düsseldorf
Düsseldorf · Die Polizei rät, das Auto möglichst stehen zu lassen. In der Innenstadt und in den Supermärkten dürfte es heute sehr voll werden.
Die Polizei rechnet für den letzten Samstag vor Heiligabend noch einmal mit einer extrem vollen Innenstadt. „Wir müssen davon ausgehen, dass es rappelvoll wird“, sagt Sprecher Andre Hartwich. Das gelte auch für viele Supermärkte in der Stadt, die ja wie die Geschäfte in diesem Jahr (bis auf die Ausnahmen Flughafen und Hauptbahnhof) nicht an Heiligabend öffnen dürfen, da der 24. Dezember auf einen Sonntag fällt. Diese besondere Konstellation wird es erst 2028 wieder geben.
Hartwich rät, dass Auto möglichst stehen zu lassen. „Um 13 Uhr wird es keinen freien Parkplatz in der Innenstadt geben.“ Die Einsatzkräfte stünden wieder bereit, um an vielen Stellen rund um Königsallee und Heinrich-Heine-Allee einzugreifen. Oft hielten Autofahrer an und warteten darauf, dass ein Parkplatz frei werde. Dahinter komme es dann erst recht zu Staus. „Da müssen wir beschleunigen und zum Weiterfahren auffordern.“ Etwas entschärfend könnte allerdings das vorhergesagte Regenwetter wirken.
An den letzten Samstagen vor Weihachten war der Verkehr in der City zuletzt regelmäßig zusammengebrochen. Sogar im Rheinufertunnel gab es Rückstaus, weil zu viele Autos an der Kunstakademie in Richtung Heine-Allee abbiegen wollten. Gesperrt wurden teilweise die Linksabbiegerspur aus dem Kö-Bogen-Tunnel an der Elberfelder Straße sowie die Einfahrt in den Martin-Luther-Platz von der Blumenstraße. Hartwich empfiehlt, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV unterwegs zu sein oder die Parkplätze wie im Provinzial-Parkhaus oder auf P13 am Flughafen zu nutzen, um dann mit der Rheinbahn weiterzufahren. Leider werde das zu wenig genutzt, teilen auch die Verkehrskadetten mit. Hartwich verweist zudem auf das Angebot des Gepäckbusses der Rheinbahn an der Hunsrücken-/ Ecke Flinger Straße (12 bis 21.15 Uhr), wo Einkäufe zwischengelagert werden können.
Immerhin: Einen Pro-Palästina-Protest wird es laut Polizeiangaben nicht geben und auch keine andere große Demonstration.
Einen Pro-Palästina-Protest oder andere Demo wird es nicht geben
Peter Franzen von Franzen an der Königsallee geht ebenfalls davon aus, dass die Menschen noch einmal „in Scharen in die Stadt“ kommen. Auch wenn er nicht damit rechne, dass die Frequenz vom dritten Adventssamstag übertroffen werde. Für diese Höhepunkte des Weihnachtsgeschäfts rüste man personell immer noch mal auf. „Da werden sogar Familienmitglieder von Mitarbeitern engagiert.“
Die Bilanz des Weihnachtsgeschäfts fällt bei Franzen jedoch nicht gut aus. „Es war nicht zufriedenstellend“, sagt der Mitgeschäftsführer. Die Motivation, Geld für Geschenke auszugeben, sei nicht ausgeprägt. Der Krieg in der Ukraine oder die innenpolitische Lage mit Regierungskrise wirkten sich deutlich spürbar aus. Länger freistehende Parkplätze auf der Kö an den Wochentagen vor Weihnachten habe er so noch nie erlebt. Auch die vielen Baustellen schreckten offenbar ab.
Der Handelsverband NRW bestätigt, dass die Händler nicht zufrieden mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäftes seien. Hauptgeschäftsführer Peter Achten sieht immerhin für das Oberzentrum Düsseldorf, dass hier die Händler eine etwas bessere Bilanz zögen. Selbst wenn die Stadt zuletzt vor allem an den Samstagen sehr gut besucht war, müsse sich das nicht in der Kundenfrequenz oder den Umsätzen niederschlagen. Für den letzten Samstag vor Weihnachten rechnet Achten zwar damit, dass es noch mal voll wird, dennoch werde jetzt bei vielen die konkrete Festvorbereitung im Vordergrund stehen – und damit verbunden oft der Besuch im Supermarkt.
Deshalb sagt Friedhelm Schäfer, Inhaber des Edeka an der Glashüttenstraße, dass man personell alles aufbiete, was möglich ist. Rund 20 Mitarbeiter seien im Einsatz, während es an einem normalen Samstag nur 15 seien. Er glaube aber nicht, dass es jetzt noch voller werde, als sonst vor Weihnachten, da an Heiligabend geschlossen bleiben muss. „Die Leute haben ja eine ganze Woche Zeit gehabt, einkaufen zu gehen.“ In diesen Tagen seien die Umsätze immer etwa 50 Prozent höher als sonst. Bei bestimmten Produkten wie Gemüse halte er in dieser Zeit zum Teil die fünffache Menge bereit. Der 24. Dezember selbst habe aber auch bei geöffneten Geschäften nie die besonders große Bedeutung.
Zwei Supermärkte in Düsseldorf sind jedoch an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen geöffnet – der kleine Edeka im Hauptbahnhof und Rewe im Flughafen. Der dortige Filialleiter Marcel Stahl sagt: „Auch für uns ist das eine besondere Konstellation. Wir rechnen mit einem hohen Kundenaufkommen.“ Darauf habe sich der Supermarkt eingestellt, mit deutlich mehr Personal und vorgehaltenen Waren als sonst. Seiner Erfahrung nach sei es in den vergangenen Jahren immer so gewesen, dass viele Düsseldorfer das Angebot des Supermarktes an den Weihnachtsfeiertagen genutzt hätten. Die Wünsche der Kunden seien entsprechend ausgeprägt, sodass etwa Klöße und Rotkohl sowie hochwertige Spirituosen deutlich mehr nachgefragt seien. Öffnungszeiten: am 24. von 6 bis 17 Uhr, am 25. von 5.30 bis 22 Uhr, am 26.12. von 5.30 bis 23 Uhr. Der Edeka im Hauptbahnhof ist sogar rund um die Uhr geöffnet.