Unterstützung für Seelsorgeteam der katholischen Gemeinde Zwei Priester bieten ihre Hilfe an
Mettmann/Wülfrath · Mit dem Abgang von Pfarrvikar Sebastian Hannig drohte ein Drittel der vollzeitaktiven Priester wegzubrechen. In dieser Notlage gab es unerwartete Angebote.
(dne) Die katholische Kirchengemeinde St. Lambertus bekommt unerwartet rasch Unterstützung für das Seelsorgeteam. Das teilt Monsignore Pfarrer Herbert Ullmann mit. Und ihm ist die Erleichterung darüber anzumerken. Schließlich hat Pfarrvikar Sebastian Hannig, für viele Gläubigen sehr kurzfristig, die Pastorale Einheit Mettmann/Wülfrath zum 1. April verlassen.
Zudem tritt Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff planmäßig Ende April in den Ruhestand. Ullmann formuliert die daraus erwachsenden Herausforderungen für die katholische Gemeinde so: „Wie soll das sakramentale Leben bei uns weitergehen, wenn mit dem überraschenden Weggang von Pfarrvikar Sebastian Hannig ein Drittel der vollzeit-aktiven Priester wegbricht? Das hat sich das verbleibende Team gefragt, denn es geht um die Menschen in der Gemeinde!“
Nun haben zwei Priester der Gemeinde ihre Unterstützung angeboten. Wahrscheinlich werde das die angespannte Personallage bis zu den Sommerferien dieses Jahres entlasten, so Ullmann. Zum einen sei Pfarrer Dr. Peter Schmedding bereit, in Mettmann zu unterstützen. Er war lange Jahre Stadtdechant von Remscheid, wohnt seit Kurzem im Mettmanner Wohnstift Königshof und sei noch fit und agil genug, einige Zelebrationen zu übernehmen.
Der gebürtige Münsterländer Doktor der Physik empfing als sogenannter Spätberufener im Jahre 1979 die Priesterweihe. Ihr folgten einige Kaplansjahre in Köln-Kalk. Als Pfarrer von zwei Gemeinden im Erftkreis arbeitete er fünf Jahre mit Diakon Udo Casel zusammen und wurde dann Pfarrer und Stadtdechant in Remscheid. Vor dem Ruhestand wirkte er drei Jahre als Pfarrvikar in Bonn.
Hinzu kommt der frühere Mettmanner Kaplan Thorsten Kluck. Er befinde sich in Kaarst augenblicklich in einer „Aus-Zeit“ nach gesundheitlichen Problemen. Dessen ungeachtet und abgestimmt mit dem Erzbistum Köln möchte er in Mettmann helfen, die Lücken kurzfristig zu schließend. Nach dem Abitur an einem Neusser Privatgymnasium entschied sich Kluck zunächst ganz bewusst für eine Ausbildung zum Notarfachangestellten: „Ich wollte durch einen weltlichen Beruf die Möglichkeit besitzen, ganz anders mit Menschen umgehen zu können“, erklärt er. Den Beruf übte er ein Jahr lang aus, bevor er das Theologiestudium in Lantershofen und die Ausbildung im Kölner Priesterseminar begann. Am 22. Mai 2016 wurde Kluck in Sankt Bruno in Köln-Klettenberg zum Diakon geweiht. Die Zeit als Kaplan in Mettmann schloss sich an.
Pfarrer Herbert Ullmann sagt: „Beide Mitbrüder heiße ich herzlich willkommen. Wir hoffen aber mit Ihnen, dass spätestens nach den Sommerferien durch Neubesetzung der vakanten Pastoralen Planstellen eine dauerhafte Lösung für die Seelsorge über das Jahr 2025 hinausgefunden wird.“