Mettmann Julius Scholz glänzt mit seiner Abschlussnote 1,7

Mettmann. · Der Mettmanner arbeitet als Garten- und Landschaftsbauer und gehört zu den Jahrgangsbesten.

Julius Scholz ist Azubi beim Mettmanner Garten- und Landschaftsbaubetrieb Wolf & Jäger.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seinen neuen Arbeitsvertrag hat er schon in der Tasche. Klar, er hatte ja auch gute Argumente für seine Weiterbeschäftigung: Der Mettmanner Auszubildende Julius Scholz hat seine Lehre zum Garten- und Landschaftsbauer als Zweitbester seines Jahrgangs abgeschlossen. 131 junge Frauen und Männer aus dem Berufsschulbezirk Düsseldorf feierten jetzt auf Schloss Dyck ihre so genannte Lossprechungsfeier. Das ist die Abschlussfeier für Auszubildende des Handwerks. Auch Julius Scholz war darunter: Er erhielt seine Abschlussurkunde und konnte sich dank seiner herausragenden Leistungen – Gesamtnote 1,7 – über einen Bonus von 150 Euro freuen.

Scholz Chef Bernd Wolf, Mit-Inhaber der Wolf & Jäger GmbH ist stolz auf die Leistungen seines Schützlings: „Es ist ein Gemeinschaftsprodukt. Da sind alle ein bisschen beteiligt dran.“

Julius Scholz hat sein Abitur am Konrad-Heresbach-Gymnasium absolviert. Damals stand für den 19-Jährigen schon fest, dass er lieber eine praktisch orientierte Ausbildung absolvieren will. „Nach 13 Jahren Theorie wollte ich nicht wieder eine Schulbank drücken“, erzählt er schmunzelnd. Eine Alternative hatte er schon vor Augen: den Mettmanner Garten- und Landschaftsbaubetrieb Wolf & Jäger, bei dem er mit 16 Jahren das erste Mal in den Ferien jobbte.

Scholz schätzt die Vielseitigkeit des Berufs und Kundenkontakt

An dieser Arbeit reizte ihn „das Zusammenspiel zwischen Kopfsache und Handarbeit. Man sieht, was man geschaffen hat. Und man produziert etwas Schönes. Die Leute freuen sich, und die Kundenkontakte sind oft sehr positiv. Ich wüsste bis heute keinen Beruf, der so vielseitig ist“, erzählt er. Weil er sich mit seinen Ferienjobs bestens in den Betrieb eingeführt hatte, nahm Mit-Inhaber Bernd Wolf den Jugendlichen mit Kusshand.

Er selbst ist Meister und als ehrenamtliches Mitglied zweier Prüfungsausschüsse der Landwirtschaftskammer intensiv mit dem Thema Ausbildung beschäftigt. Er schüttelt den Kopf darüber, dass viele Unternehmer in seiner Branche keine Auszubildenden annehmen. „Das müsste eigentlich jedem wichtig sein. Nur so hat unser Beruf Zukunft“, sagt der 57-Jährige und fügt hinzu: „Man darf sich nicht über Fachkräftemangel beschweren und dann nicht ausbilden.“

Tatsächlich sei in den vergangenen Jahren die Zahl der Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau zurück gegangen. Erst seit kurzem ziehe sie wieder an. Dabei floriere die Branche: „Sie wächst seit Jahren stetig, und auch wir haben volle Auftragsbücher“, sagt Wolf. Er selbst ging mit 14 in die Ausbildung und stieg vor 17 Jahren als Partner in den bereits bestehenden Betrieb mit ein. Der beschäftigt mittlerweile insgesamt zwölf Mitarbeiter, die Auszubildenden mit eingeschlossen. Julius Scholz will jetzt erst einmal als Geselle weiter arbeiten. Für einen Baustellenleiter hat er die Vertretung übernommen, das ist schon ein Vertrauensbeweis.

„Ich würde gerne stärker in den planenden Bereich einsteigen“, sagt er. Ein Studium, das bis zum Master-Abschluss gehen kann, ist für ihn ebenfalls nicht ausgeschlossen. „Bei der Abschlussfeier hat man mir gesagt, ich hätte gute Chancen, mich auf ein Stipendium zu bewerben“, erzählt er.